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Ibiza-U-Ausschuss: Ermittler bedauerte SMS an Strache

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Am Donnerstag wurde der "SoKo Tape"-Ermittler Niko R. befragt. Er sagte aus, seine SMS an Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache mittlerweile zu bedauern.

Die Ermittlungen der "SoKo Tape" stehen am Donnerstag abermals im Mittelpunkt des Ibiza-Untersuchungsausschusses. Mit Niko R. war jener Kriminalbeamte geladen, über den nicht zuletzt wegen seiner aufmunternden SMS an Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache oder wegen seines Vorgehens in der "Schredder-Causa" medial wiederholt berichtet worden war. Er bedaure die Nachricht an Strache, sagte er vor dem Ausschuss. Diese sei unüberlegt in einer privaten Runde verfasst worden.

Er pflege kein freundschaftliches Verhältnis zu Strache, sagte R. in der Befragung durch den Verfahrensrichter. Vielmehr kenne er den ehemaligen FPÖ-Chef lose von Benefizveranstaltungen in der Wiener Rossauer Kaserne, die der Beamte mitveranstaltet hatte. Als Ibiza-Ermittler war R. laut eigener Aussage für die "Protagonisten" des Videos zuständig. "Innerhalb der Soko Tape habe ich Strache und (Johann, Anm.) Gudenus als Opfer vernommen", meinte er dazu.

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In der von den Ermittlern mittlerweile beigelegten Schredder-Affäre war R. jener Beamte, der im Auftrag der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) den Geschäftsführer der Firma Reisswolf einvernommen sowie den beschuldigten Mitarbeiter im Kanzleramt mit den Vorwürfen konfrontiert hatte. Im Juli 2019 habe er Arno M. in der ÖVP-Zentrale mit dem Sachverhalt konfrontiert, worauf eine freiwillige Nachschau in dessen Wohnung erfolgte. Der beschuldigte habe sich kooperativ und geständig gezeigt, berichtete die Auskunftsperson.

Befragung von Ex-Direktor der ÖVP-Akademie

Sein Kommen abgesagt hat am Donnerstag krankheitsbedingt der Leiter der "SoKo Tape", Andreas Holzer, der bereits zum zweiten Mal von den Abgeordneten zur Arbeit der SoKo und den wiederholt im Ausschuss zur Sprache gekommenen Spannungen mit der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) befragt worden wäre.

Bei der zweiten Auskunftsperson am Donnerstag handelt es sich um den ehemaligen Direktor der Politischen Akademie der ÖVP, Dietmar Halper. Diesem soll der spätere Ibiza-Anwalt bereits 2015 belastendes Material über den ehemaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache angeboten haben.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Ermittlungen der "SoKo Tape" stehen am Donnerstag abermals im Mittelpunkt des Ibiza-Untersuchungsausschusses.
  • Mit Niko R. war jener Kriminalbeamte geladen, über den nicht zuletzt wegen seiner aufmunternden SMS an Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache oder wegen seines Vorgehens in der "Schredder-Causa" medial wiederholt berichtet worden war.
  • Er bedaure die Nachricht an Strache, sagte er vor dem Ausschuss. Diese sei unüberlegt in einer privaten Runde verfasst worden.
  • Er pflege kein freundschaftliches Verhältnis zu Strache, sagte R. in der Befragung durch den Verfahrensrichter. Vielmehr kenne er den ehemaligen FPÖ-Chef lose von Benefizveranstaltungen in der Wiener Rossauer Kaserne, die der Beamte mitveranstaltet hatte.