Ibiza: Ermittler haben ganzes Video

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Die Ermittlungen im Zusammenhang der Causa Ibiza um Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus feiern Jahrestag und präsentieren erste Erfolge. Das gesamte Video liegt vor und mit Fahndungsfotos wird nach dem "Lockvogel" gefahndet.

Seit genau einem Jahr wird in der Causa Ibiza um Ex-Vizekanzler und Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ermittelt. Am Jahrestag veröffentlichen die Ermittler auch ihre bisherigen Erfolge. Demnach konnten auch das gesamte Ibiza-Video (in der Länge von 12 Stunden, 32 Minuten, 38 Sekunden) als auch Equipment und Audiodaten (in der Länge von 8 Stunden, 14 Minuten, 3 Sekunden) sichergestellt werden.

Darauf aufbauend veröffentlicht das Bundeskriminalamt über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien mehrere Lichtbilder zur Ausforschung der bisher unbekannten Täterin mit dem Aliasnamen Alyona MAKAROV.

Ende April entdeckt

Entdeckt wurde das komplette Videomaterial bereits Ende April. "Es wurde in Österreich bei einem Bekannten des mutmaßlichen Drahtziehers Julian H. sichergestellt", erklärte der Leiter der Sonderkommission, Dieter Csefan, im Gespräch mit der APA. Die zwölf Stunden umfassenden Video- und acht Stunden umfassenden Audio-Aufnahmen haben sich ihm zufolge auf einer gut versteckten Mikrospeicherkarte verborgen. Derzeit sei man dabei, das Material auszuwerten.

Laut Csefan wurde der gesamte Abend in der Villa auf Ibiza aufgenommen, vom Eintreffen von Strache und des ehemaligen FPÖ-Klubobmanns Johann Gudenus weg bis zum Ende des Treffens. Darüber hinaus habe man auch Material sichergestellt, das die Vorgänge vor und nach der Erstellung des Videos dokumentiert. Durch die Fahndungsfotos vom "Lockvogel" erhoffen sich die Ermittler nähere Erkenntnisse zu den Hintergründen bezüglich der Herstellung und der Verbreitung des Ibiza-Videos. Eine Fremdfinanzierung oder ein nachrichtendienstlicher Hintergrund wurde laut derzeitigem Ermittlungsstand jedoch ausgeschlossen.

Derzeit werden, laut der Aussendung, über 40 Ermittlungsverfahren im Auftrag der beiden Staatsanwaltschaften durch die Ermittler der Soko Tape abgearbeitet. Es wurden kriminalpolizeiliche Maßnahmen wegen des Verdachts auf 31 unterschiedliche Delikte gesetzt. In den letzten 365 Tagen wurden 139 Anlassberichte über die Zwischenergebnisse erfasst, 55 Hausdurchsuchungen, zehn freiwillige Nachschauen und 259 förmliche Vernehmungen geführt. Fünf Festnahmeanordnungen sowie 13 Rechtshilfeersuchen wurden umgesetzt. Bis dato konnten bei den Ermittlungen 34 Terrabyte an Daten sichergestellt werden.

Zwei Bereiche

Die Ermittlungen wurden dabei in zwei Bereiche unterteilt: einerseits die Aufklärung der Hintergründe zur Entstehung des Ibiza-Videos und andererseits die Überprüfung der im Video getätigten Aussagen auf strafbare Hintergründe.

Hinweise zum Lockvogel

Hinweise werden jederzeit im Bundeskriminalamt per E-Mail oder telefonisch entgegengenommen ([email protected] oder +43 (0) 1/24836-985025.)

Redaktioneller Hinweis: PULS 24 hat sich nach einer redaktionsinternen Diskussion dazu entschlossen, die Fotos vom "Lockvogel" nicht mehr unverpixelt zu zeigen. Rechtlich ist dies aufgrund des Fahndungsaufrufes natürlich gedeckt, allerdings sieht die PULS 24-Redaktion Widersprüche hinsichtlich der Medienethik. (moe)

Ein Jahr Ibiza – Die Doku

Am Freitag den 17.Mai 2019 Punkt 18:00 Uhr veröffentlichen "SZ" und "Spiegel" ein sechsminütiges Video. Der Inhalt ist mehr als brisant. Der damalige österreichische Vizekanzler Heinz-Christian Strache versucht die Republik an eine vermeintliche russische Oligarchin zu verscherbeln. Die Dokumentation "Ein Jahr Ibiza" blickt zurück auf den Skandal und die Folgen für die Republik.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Ermittlungen im Zusammenhang der Causa Ibiza um Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus feiern Jahrestag und präsentieren erste Erfolge.
  • Das gesamte Video liegt vor und mit Fahndungsfotos wird nach dem "Lockvogel" gefahndet.
  • Seit genau einem Jahr wird in der Causa Ibiza um Ex-Vizekanzler und Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ermittelt.
  • Bis dato konnten bei den Ermittlungen 34 Terrabyte an Daten sichergestellt werden.

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