APA/APA (Archiv/AFP)/MANOLIS LAGOUTARIS

Hunderte Flüchtlinge kommen aus Lesbos auf Festland

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Rund 20 Tage nach der vollständigen Zerstörung der Registrierlagers von Moria auf der Insel Lesbos durch einen Brand können am Montag mehr als 700 Migranten die Insel Lesbos verlassen. Es seien anerkannte Flüchtlinge, die Asyl in Griechenland bekommen haben, berichtete das Staatsfernsehen (ERT) Montagfrüh. Sie sollen an Bord der Fähre "Nissos Chios" am Montagabend nach Piräus gebracht werden und dann auf dem Festland untergebracht werden.

Es sei geplant, dass - wahrscheinlich am Donnerstag und am nächsten Montag - weitere 2.300 Menschen mit Schutzrecht zum griechischen Festland gebracht werden, berichtete das Staatsfernsehen weiter. Der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis hatte diese wesentliche Entlastung des vorläufigen Zeltlagers von Kara Tepe, indem rund 10.000 Menschen nach der Zerstörung von Moria untergebracht worden sind, bereits am Vortag im Rundfunk angekündigt.

Die griechische Polizei warf indes 35 Mitgliedern von vier Nichtregierungsorganisationen (NGO) vor, als Schlepper und Spione agiert zu haben. Eine entsprechende Anzeige sei an die Justiz geleitet worden, teilte die Polizei in Athen mit. Die Betreffenden sollen in mindestens 32 Fällen Informationen über die Positionen der griechischen Küstenwache und Koordinaten möglicher Landungsabschnitte vor der Insel Lesbos an Schlepper in der Türkei geleitet haben. Die betreffenden Organisationen wurden zunächst nicht namentlich genannt. Unter ihren Mitgliedern sollen Österreicher, Deutsche, Norweger, Schweizer und Bulgaren sein.

Die Rolle von Nichtregierungsorganisationen, die sich auf den griechischen Inseln in der Ostägäis für Flüchtlinge einsetzen, ist in Griechenland schon seit Jahren umstritten. Einerseits wird anerkannt, dass viele Helfer dort wichtige Unterstützung leisten. Andererseits werden auch immer wieder Vorwürfe erhoben, manche NGOs wollten vor Ort ihre eigene Vorstellung von Flüchtlingspolitik durchsetzen. Sie würden Migranten deshalb zu illegalen Aktionen aufrufen oder sie dabei unterstützen.

ribbon Zusammenfassung
  • Rund 20 Tage nach der vollständigen Zerstörung der Registrierlagers von Moria auf der Insel Lesbos durch einen Brand können am Montag mehr als 700 Migranten die Insel Lesbos verlassen.
  • Es seien anerkannte Flüchtlinge, die Asyl in Griechenland bekommen haben, berichtete das Staatsfernsehen (ERT) Montagfrüh.
  • Sie sollen an Bord der Fähre "Nissos Chios" am Montagabend nach Piräus gebracht werden und dann auf dem Festland untergebracht werden.