APA/APA/THEMENBILD/ROLAND SCHLAGER

Gute Imagewerte für Sozialpartnerschaft

11. Dez. 2025 · Lesedauer 2 min

Ein Großteil der österreichischen Bevölkerung steht der Sozialpartnerschaft positiv gegenüber, geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Gallup-Umfrage hervor. Unter den vier abgefragten Akteuren genießt die Arbeiterkammer (AK) das meiste Vertrauen, die zuletzt in Turbulenzen geratene Wirtschaftskammer (WKÖ) das niedrigste. Fast ein Drittel der Befragten wünscht sich mehr politischen Gestaltungsspielraum für die Sozialpartner.

Laut der repräsentativen Umfrage des Österreichischen Gallup-Instituts (1.000 online Befragte über 16) halten 70 Prozent die Sozialpartnerschaft für sehr oder eher gut für das Land. Zwei Drittel (68 Prozent) messen ihr eine entscheidende Bedeutung für den sozialen Frieden bei, etwa genauso viele (66 Prozent) sehen sie als wichtigen Pfeiler wirtschaftlicher Stabilität. Besonders positiv stehen der Sozialpartnerschaft junge Menschen bis 30 Jahre gegenüber, hieß es in einer Aussendung.

Die AK erzielt mit 63 Prozent einen deutlich besseren Vertrauenswert als andere Sozialpartner. Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) belegt den zweiten Platz (53 Prozent). Weniger gut schneiden die Arbeitgebervertretungen ab: 35 Prozent der Bevölkerung vertrauen der Landwirtschaftskammer, 33 der Wirtschaftskammer. Während das Vertrauen in die Arbeitnehmervertretungen (AK und ÖGB) über alle Altersgruppen hinweg relativ stabil bleibt, nimmt es bei den Arbeitgebervertretungen mit zunehmendem Alter der Befragten ab. Die Anhängerschaft der FPÖ bringt allen Sozialpartnern deutlich weniger Vertrauen entgegen als die Wählerschaft anderer Parteien.

30 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass man den Sozialpartnern mehr Einfluss einräumen sollte, 28 Prozent halten ihre derzeitige Rolle für angemessen. Nur 22 Prozent finden, dass der Einfluss der Sozialpartner auf die Politik zu groß ist. Das Kräfteverhältnis innerhalb der Sozialpartnerschaft nimmt die Bevölkerung als asymmetrisch wahr: 44 Prozent schreiben der Arbeitgeberseite einen größeren Einfluss zu, lediglich 12 Prozent sehen die Arbeitnehmerseite im Vorteil. 34 Prozent gehen von einer ausgewogenen Einflussverteilung aus.

Zusammenfassung
  • Laut einer Gallup-Umfrage halten 70 Prozent der österreichischen Bevölkerung die Sozialpartnerschaft für sehr oder eher gut für das Land, wobei besonders junge Menschen bis 30 Jahre diese positiv bewerten.
  • Das Vertrauen ist bei der Arbeiterkammer (63 Prozent) und dem ÖGB (53 Prozent) am höchsten, während die Landwirtschaftskammer (35 Prozent) und die Wirtschaftskammer (33 Prozent) deutlich schlechter abschneiden.
  • 44 Prozent der Befragten sehen die Arbeitgeberseite als einflussreicher innerhalb der Sozialpartnerschaft, während nur 12 Prozent die Arbeitnehmerseite im Vorteil sehen und 30 Prozent sich mehr Einfluss für die Sozialpartner wünschen.