Sabine Jungwirth, Sprecherin der Grünen WirtschaftAPA

Grüne Wirtschaft: Herbstlohnrunde soll unter Inflation bleiben

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Die Bundessprecherin der Grünen Wirtschaft, Sabine Jungwirth, fordert in einem Interview, dass die Herbstlohnrunde unter der Inflation bleiben müsse. Die Gewerkschaft müsse in diesem Jahr den Arbeitgebern bei den Lohnverhandlungen entgegenkommen, sagt sie. Kein gutes Haar lässt sie an Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP).

Der Herbst mit den Kollektivvertrags-Verhandlungen ist nicht mehr allzu weit entfernt. Die Inflation ist noch immer hoch. Sabine Jungwirth, Sprecherin der Grünen Wirtschaft, positioniert sich im Vorfeld der Herbstlohnrunde klar: "Es wird heuer nicht möglich sein, die gesamte Inflation abzugelten", meint sie im Interview mit der "Kleinen Zeitung".

Die Gewerkschaft müsse in diesem Jahr den Arbeitgebern bei den Lohnverhandlungen entgegenkommen, dafür sollen die Sozialversicherungsabgaben gesenkt und die Differenz vom Bund ausgeglichen werden, so ihr Vorschlag.

Und auch die Wirtschaftskammer müsse die Unternehmen entlasten, fordert Jungwirth: Bis 2030 solle die Kammerumlage 2 abgeschafft werden, dafür sollen 1,2 Milliarden Euro aus den Rücklagen der Wirtschaftskammer - die insgesamt rund 1,9 Milliarden Euro betragen - verwendet werden, so ihre Forderungen.

Kritik an Kocher

Jungwirth lässt in dem Interview kein gutes Haar an Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP). Bereits im Dezember hat sich die Bundesregierung auf den "Energiekostenzuschuss 2" (EKZ 2) geeinigt. Doch darum ansuchen könnten die Unternehmen bis heute nicht.

Die Schuld dafür sieht sie bei Kocher. "Die Untätigkeit des Wirtschaftsministers ist ein weiterer Teuerungsfaktor", schimpft Jungwirth, Kocher sei "total im Verzug. In der Zwischenzeit verrecken die Unternehmen."

ribbon Zusammenfassung
  • Die Bundessprecherin der Grünen Wirtschaft, Sabine Jungwirth, fordert in einem Interview, dass die Herbstlohnrunde unter der Inflation bleiben müsse.
  • Die Gewerkschaft müsse in diesem Jahr den Arbeitgebern bei den Lohnverhandlungen entgegenkommen, sagt sie.
  • Kein gutes Haar lässt sie an Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP).