Gerstorfer ist neue Präsidentin des Pensionistenverbands
Das werde sie "mit vollem Einsatz machen - in allen gesellschaftlichen Belangen und gegenüber jeder Regierung!", wird sie in einer Aussendung zitiert. Der Bundesregierung will sie beim Sparen auf die Finger schauen - schließlich dürfe das Budget nicht auf dem Rücken der Seniorinnen und Senioren saniert werden. Konzentrieren will sich Gerstofer auf Themen wie eine altersgerechte Arbeitswelt, den Ausbau der Gesundheits- und Pflegeleistungen sowie die Bekämpfung von Altersarmut und -diskriminierung. Die Ausgleichszulage - also die Mindestpension - müsse über der Armutsgrenze liegen, Ältere dürften nicht durch die fortschreitende Digitalisierung benachteiligt werden. "Birgit Gerstorfer bringt alles mit, was es braucht: Mut, Zuversicht, Engagement und Durchsetzungskraft", freute sich SPÖ-Chef und Vizekanzler Andreas Babler.
Der ersten Frau an der Spitze des Pensionistenverbands geht es dabei "um die Interessen aller älteren Menschen, unabhängig vom Geschlecht." Aber: "Als Frau blickt man manchmal anders auf die Dinge und beobachtet genau, wie Entscheidungen auf die Geschlechter wirken." Die Interessen der Frauen werde man verstärkt vertreten. Ingrid Korosec - seit 2016 erste Präsidentin des ÖVP-Seniorenbundes - gratulierte Gerstorfer: "Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit im Rahmen des Seniorenrates, um die Anliegen der älteren Generation weiterhin kraftvoll zu vertreten." Es sei ein gutes Signal, dass erstmals eine Frau den Pensionistenverband führt.
Gerstorfer ist seit 2023 Landespräsidentin des Pensionistenverbands Oberösterreich, nach dem Sommer soll eine Nachfolge gefunden werden. Die neue Pensionistenverbands-Chefin war außerdem Landesgeschäftsführerin des AMS sowie Landesparteivorsitzende der SPÖ in Oberösterreich. Nach Kostelkas Tod hatte der burgenländische PVÖ-Landespräsident Helmut Bieler den Pensionistenverband interimistisch geleitet.
Zusammenfassung
- Birgit Gerstorfer wurde am Freitag mit 96,6 Prozent der Delegiertenstimmen als erste Frau zur Präsidentin des Pensionistenverbands Österreichs (PVÖ) gewählt.
- Die 61-Jährige folgt auf Peter Kostelka, der im April verstorben ist, und will sich künftig besonders für eine altersgerechte Arbeitswelt, bessere Gesundheits- und Pflegeleistungen sowie gegen Altersarmut einsetzen.
- Gerstorfer betont, dass die Vertretung der Interessen aller älteren Menschen, unabhängig vom Geschlecht, nun ihre wichtigste Aufgabe ist, und will auch die Anliegen der Frauen verstärkt vertreten.