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Gericht in Bosnien hebt Haftbefehl gegen Dodik auf

04. Juli 2025 · Lesedauer 2 min

Das Gericht von Bosnien-Herzegowina hat den Haftbefehl gegen den bosnisch-serbischen Separatistenführer Milorad Dodik gegen Auflagen aufgehoben. Die Gründe für die Aufrechterhaltung des Haftbefehls bestünden nicht mehr, teilte das Gericht an seinem Sitz in Sarajevo mit. Dodik, der Präsident des Landesteils Republika Srpska (RS) innerhalb Bosniens ist, war zuvor in Begleitung seines Anwalts bei der bosnischen Staatsanwaltschaft erschienen und dann mit ihm zum Gericht gegangen.

Die Staatsanwaltschaft verdächtigt Dodik verfassungsfeindlicher Aktivitäten. Das Gericht hatte den Haftbefehl im März dieses Jahres erlassen, weil Dodik einer Vorladung der Staatsanwaltschaft nicht gefolgt war. Sein Erscheinen bei der Behörde am Freitag war Medienberichten zufolge mit Garantien verbunden gewesen, dass ihm keine Festnahme drohen würde.

Dem Fernsehsender RTRS in der RS sagte Dodik anschließend, dass die Auflagen darin bestünden, dass er sich alle zwei Wochen bei der Polizei in Laktasi, seinem Wohnort in der RS, melden müsse. Er fühle sich nicht als Sieger, fügte er hinzu, sondern habe die Sache einfach satt.

Unabhängig von den Ermittlungen wegen verfassungsfeindlicher Aktivitäten war Dodik im Februar dieses Jahres wegen Missachtung des Hohen Repräsentanten für Bosnien, des Deutschen Christian Schmidt, zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Diese ist bisher nicht rechtskräftig. Dodiks Anwälte hatten Berufung eingelegt.

Der bosnische Serbe stimmt sich regelmäßig mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ab und betreibt seit Jahren die Abspaltung der RS vom bosnischen Staat. Bosnien-Herzegowina, eine ehemalige jugoslawische Teilrepublik, wurde nach dem blutigen Krieg von 1992 bis 1995 durch das Friedensabkommen von Dayton als Staat wiederhergestellt. Die beiden Landesteile, die Republika Srpska (RS) und die bosnisch-kroatische Föderation (FBiH), verfügen seitdem über weitreichende Autonomierechte.

Zusammenfassung
  • Das Gericht in Bosnien-Herzegowina hat den Haftbefehl gegen den bosnisch-serbischen Präsidenten Milorad Dodik aufgehoben, nachdem er sich am Freitag bei der Staatsanwaltschaft gemeldet hatte.
  • Dodik muss sich nun alle zwei Wochen bei der Polizei in Laktasi melden, nachdem der Haftbefehl ursprünglich im März 2024 wegen Nichtbefolgung einer Vorladung erlassen worden war.
  • Unabhängig davon wurde Dodik im Februar 2024 wegen Missachtung des Hohen Repräsentanten zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt, die jedoch noch nicht rechtskräftig ist.