Karner: Ukrainer werden schon für westliche Kampfjets ausgebildet

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PULS 24 Militärexperte Gerald Karner spricht im PULS 24 Interview über mögliche Kampfjet-Lieferungen an die Ukraine und über Probleme, die Russland mit der Gruppe Wagner hat.

"Wir verfügen über Insider-Informationen", wonach die Ausbildung von ukrainischen Piloten für westliche Kampfjets bereits begonnen habe, sagt Militärexperte Gerald Karner gegenüber PULS 24. Die USA und auch Frankreich schließen eine solche Lieferung zumindest nicht aus.

Lieferung "in den nächsten Monaten"

Der stellvertretende ukrainische Außenminister, Andrij Melnyk, hatte, nachdem mehrere Staaten die Lieferung von Panzern zusagten, moderne Kampfjets für den Abwehrkampf gefordert. Karner geht davon aus, dass die Ausbildung ein "paar Monate" dauern werde - denn es handle sich bei den Ukrainern um bereits ausgebildete Piloten. Die Jets würden demnach "in den nächsten Monaten" geliefert werden. 

Die ukrainischen Luftkräfte seien in den ersten Tagen des Krieges dezimiert worden, daher brauche man einen Nachschub bei Abfangjägern und Erdkampfflugzeugen. Für eine Offensive brauche die Ukraine einen Luftschirm. 

Russland vs. Gruppe Wagner?

Zuletzt gab es immer wieder Berichte über Konflikte zwischen Russland und der Gruppe Wagner. Es handelt sich um eine Privatarmee, die von Putins früherem Koch Jewgeni Prigoschin gegründet wurde. Offiziell sind Privatarmeen in Russland zwar verboten, nun wurde aber zumindest eine Firmensitz in St. Petersburg eingetragen, schildert Karner. 

Russland setzt die Gruppe dort ein, wo man die offizielle Armee nicht gesehen haben will. In Syrien war das etwa der Fall, aber auch in Mali. In der Ukraine dürfte hinter dem Einsatz der Söldner stecken, dass Russland den Krieg als "Spezialoperation" verstanden haben möchte, sagt Karner. Die Wagner Gruppe sei "recht übel", gut ausgebildet und verfüge über ausreichend Mittel. Sie sei "hauptsächlich" für Kriegsverbrechen und Folter verantwortlich.

Sie sei "schlagkräftig", aber dafür schwer zu koordinieren. Das sehe man derzeit vor allem in Soledar und Bachmut. Daher komme es immer wieder zu Konflikten mit Russland.

Prigoschins Einfluss wächst

Gleichzeitig nehmen die Spannungen zwischen Kreml und Prigoschin zu. Jüngst kritisierte er die russische Regierung, weil diese Youtube nicht blockiert habe. Und Mitarbeitern der Präsidialverwaltung Putins warf er Verrat vor. Diese täten so, als seien sie auf Putins Kurs, störten aber in Wahrheit den Kriegsverlauf und warteten auf ein rasches Ende, um sich bei einer Niederlage Russlands den USA anzudienen. Wie lange sich Putin das gefallen lasse, sei unklar.

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