Außenminister-Erklärung
Israel weitet Einsatz aus: "Krieg in Gaza muss beendet werden"
"Der Krieg in Gaza muss jetzt beendet werden", schreiben Außenminister:innen aus 25 Ländern in einer gemeinsamen Erklärung. "Weiteres Blutvergießen dient keinem Zweck."
Auch Österreichs Außenministerin Beate Meinl-Reisinger ist unter jenen, die das Schreiben unterzeichnet haben. Mit dabei sind auch Italien, Frankreich, das Vereinigte Königreich, Belgien und Kanada sowie von der EU-Kommissarin für Gleichstellung und Krisenmanagement. Deutschland gehört dagegen nicht zu den Unterzeichnern.
- Mehr lesen: UN-Organisation: Israel schoss auf Hilfesuchende
Auf der Plattform X (ehemals Twitter) sprach sich Meinl-Reisinger für einen dauerhaften Waffenstillstand aus. "Das humanitäre Völkerrecht muss uneingeschränkt eingehalten werden, es braucht uneingeschränkten humanitären Zugang für die internationalen Hilfsorganisationen."
Nach einem Ende des Krieges sieht es vorerst allerdings nicht aus. Israel wies Vorwürfe in dem Schreiben der Außenminister:innen schnell zurück, die Erklärung habe "keinen Wirklichkeitsbezug".
Sie würde ein "falsches Signal" an die Hamas senden, die den Krieg begonnen habe. Auslöser des Gaza-Kriegs war der Überfall der Hamas und anderer islamistischer Extremisten auf Israel am 7. Oktober 2023.
Israel weitet Militäreinsatz wieder aus
Israelische Panzer sind am Montag erstmals in südliche und östliche Teile der Stadt Deir al-Balah im Gazastreifen vorgerückt. Dabei wurden nach Angaben von palästinensischen Sanitätern mindestens drei Menschen getötet.
Israelischen Sicherheitskreisen zufolge vermutet das Militär, dass Islamisten in dem Gebiet einige der verbliebenen Geiseln festhalten. Panzerbeschuss traf demnach acht Häuser und drei Moscheen.
Dutzende Familien flohen in Richtung Küste und der nahe gelegenen Stadt Khan Younis. Dort waren nach örtlichen Angaben zuvor bei einem israelischen Luftangriff mindestens fünf Menschen getötet worden, darunter ein Ehepaar und seine zwei Kinder.
Das israelische Militär teilte mit, es gehe weiterhin "mit großer Härte vor, um die Fähigkeiten des Feindes und die terroristische Infrastruktur in dem Gebiet zu zerstören". Zu den Vorfällen in Deir al-Balah und Khan Younis lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Grund für den Einsatz ist israelischen Insidern zufolge die Vermutung, dass die militanten Palästinenserorganisation Hamas dort Geiseln festhält. Von den verbliebenen 50, am 7. Oktober 2023 genommenen Geiseln im Gazastreifen sollen mindestens 20 noch am Leben sein.
Angehörige der Geiseln zeigten sich besorgt und forderten von der Armee eine Erklärung, wie der Schutz ihrer seit mehr als eineinhalb Jahren verschleppten Verwandten gewährleistet werden solle.
Zusammenfassung
- Außenminister:innen aus 25 Ländern, darunter Österreich, fordern in einer gemeinsamen Erklärung das sofortige Ende des Gaza-Krieges und einen dauerhaften Waffenstillstand.
- Israel hat seinen Militäreinsatz im Gazastreifen dagegen ausgeweitet, wobei am Montag bei Angriffen in Deir al-Balah mindestens drei Menschen und bei einem Luftangriff in Khan Younis mindestens fünf Menschen getötet wurden.
- Das israelische Militär vermutet, dass noch mindestens 20 der am 7. Oktober 2023 entführten 50 Geiseln am Leben sind, während Angehörige der Geiseln mehr Schutz fordern.