Gauster: Taliban sind "Meister der Propaganda"

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Die Taliban sollten an ihren Taten und nicht Worten gemessen werden, sagt Markus Gauster, vom Institut für Friedenssicherung. Man müsse die Gesprächskanäle zu den Taliban offen halten, fordert er im Interview.

"Man kann und muss die Reaktionen der Taliban nach den Taten und nicht nach den Worten beurteilen", sagt Markus Gauster, vom Institut für Friedenssicherung und Berater des österreichischen Verteidigungsministeriums. Die Taliban seien schon in der Vergangenheit "Meister der Propaganda gewesen", erklärt er im PULS 24 Interview. Sie haben laut Gauster zwar eine andere Stufe auf politischer Ebene erreicht, bräuchten allerdings Hilfe von außen, vor allem auch auf humanitärer Ebene.

Eine sichere Evakuierung über die eingerichtete Luftbrücke in Kabul sei bereits ein "positiver Indikator". Ein "großes Risiko" bleibe jedoch die Anfahrt an den Flughafen. Man müsse auch hier das Verhalten der Taliban beobachten.

Daher sei es wichtig die Gesprächskanäle zu den Taliban und den anderen Provinzen offen zu halten. Denn die Taliban "können keineswegs das gesamte Land kontrollieren", sagt Gauster. Aktuell hätten die Taliban nur drei Viertel des Landes im Griff. Neben den Taliban gebe es noch weitere Milizen. Es herrscht eine "Bürgerkriegs-Ökonomie".

ribbon Zusammenfassung
  • "Man kann und muss die Reaktionen der Taliban nach den Taten und nicht nach den Worten beurteilen", sagt Markus Gauster, vom Institut für Friedenssicherung und Berater des österreichischen Verteidigungsministeriums.
  • Die Taliban seien schon in der Vergangenheit "Meister der Propaganda gewesen", erklärt er im PULS 24 Interview.
  • Sie haben laut Gauster zwar eine andere Stufe auf politischer Ebene erreicht, bräuchten allerdings Hilfe von außen, vor allem auch auf humanitärer Ebene.
  • Eine sichere Evakuierung über die eingerichtete Luftbrücke in Kabul sei bereits ein "positiver Indikator". Ein "großes Risiko" bleibe jedoch die Anfahrt an den Flughafen. Man müsse auch hier das Verhalten der Taliban beobachten.
  • Daher sei es wichtig die Gesprächskanäle zu den Taliban und den anderen Provinzen offen zu halten. Denn die Taliban "können keineswegs das gesamte Land kontrollieren", sagt Gauster.
  • Aktuell hätten die Taliban nur drei Viertel des Landes im Griff. Neben den Taliban gebe es noch weitere Milizen. Es herrscht eine "Bürgerkriegs-Ökonomie".

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