Flughafen Vilnius wieder wegen Wetterballons geschlossen
Die Ballons werden üblicherweise von Schmugglern verwendet, um Zigaretten aus dem autoritär regierten Nachbarland Belarus illegal nach Litauen zu schicken. Nach Angaben des Nationalen Krisenmanagementzentrums wurden in verschiedenen Gebieten aus Belarus einfliegende Ballons entdeckt. In der Nähe des Flughafens sei zudem eine kleine Drohne gesichtet worden. Sie sei schnell identifiziert und ihr Bediener innerhalb von wenigen Minuten festgenommen worden, sagte Zentrumsleiter Vilmantas Vitkauskas im Rundfunk. Litauens Grenzschutz gab zudem die Festnahme von vier Personen bekannt, die mit dem Schmuggel auf dem Luftweg verwickelt sein sollen.
Nach Angaben des Flughafens wurden mehrere Flüge umgeleitet, verzögert oder gestrichen. Insgesamt waren 25 Flüge und etwa 3.500 Passagiere von den Einschränkungen während der knapp sechsstündigen Sperre betroffen, die um 21.35 Uhr Ortszeit verhängt worden war. Aufgrund des Vorfalls wurden zudem die beiden noch offenen Grenzübergänge zu Belarus in der Nacht für mehrere Stunden vorübergehend geschlossen.
Litauens Regierungschefin Inga Ruginiene berief als Reaktion für Montag eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates ein und schloss eine längerfristige Schließung der Grenze zu Belarus nicht aus. Zuvor waren in dieser Woche bereits zweimal Ballons in den litauischen Luftraum eingeflogen, die in der Regel nahezu senkrecht aufsteigen und die Grenze in großer Höhe überqueren. Dadurch sind sie den Behörden zufolge schwer zu erkennen.
Zusammenfassung
- Der Flughafen Vilnius wurde in der Nacht auf Sonntag zum dritten Mal innerhalb einer Woche für knapp sechs Stunden gesperrt, nachdem Wetterballons aus Belarus in den Luftraum eingedrungen waren.
- Von der Schließung waren 25 Flüge und rund 3.500 Passagiere betroffen, zudem wurden mehrere Flüge umgeleitet, verspätet oder gestrichen und die letzten beiden Grenzübergänge zu Belarus für mehrere Stunden geschlossen.
- Im Zusammenhang mit den Schmuggelvorfällen wurden vier Personen festgenommen und eine Drohne in Flughafennähe entdeckt, deren Bediener laut Behörden rasch gefasst wurde.
