Feuer in russischer Ölraffinerie nach Drohnenangriff
Bei der Anlage handelt es sich um die Raffinerie des Unternehmens Kinef, das wiederum zum Konzern Surgutneftegas gehört. Sie ist eine der beiden größten Raffinerien in Russland. Dort werden jährlich etwa 17,7 Millionen Tonnen russisches Rohöl verarbeitet, was 355.000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag entspricht. Der Anteil an der gesamten Raffineriekapazität des Landes liegt damit bei 6,4 Prozent.
Das Ausmaß des Schadens konnte von der Nachrichtenagentur Reuters zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Den russischen Behörden zufolge wurden landesweit in der Nacht mehr als 80 ukrainische Drohnen zerstört.
Die Ukraine hat in den vergangenen Wochen verstärkt russische Raffinerien ins Visier genommen. Mit den Einnahmen aus dem Ölgeschäft finanziert der weltweit zweitgrößte Ölexporteur seinen seit mehr als dreieinhalb Jahren währenden Krieg gegen das Nachbarland. Russland ist in einigen Regionen mittlerweile mit Benzinknappheit konfrontiert. Die Behörden erwägen deshalb Medienberichten zufolge, das bis Monatsende geltende Benzinexportverbot für Ölproduzenten bis in den Oktober hinein zu verlängern.
Der Drohnenkrieg zwischen den beiden Ländern verschärft sich zusehends. Während die Ukraine verstärkt Russlands Ölinfrastruktur angreift, wurden zuletzt auch russische Drohnen über dem NATO-Mitglied Polen abgeschossen. Der Angriff auf die Raffinerie ereignete sich, während die Großmächte über Wege zur Beendigung des Konflikts beraten.
Zusammenfassung
- Nach einem ukrainischen Drohnenangriff brach in der Kinef-Raffinerie im russischen Kirischi ein Feuer aus, das laut Behörden inzwischen gelöscht ist und keine Verletzten forderte.
- Die Anlage verarbeitet jährlich rund 17,7 Millionen Tonnen Rohöl, was etwa 6,4 Prozent der russischen Raffineriekapazität entspricht.
- Russland meldete landesweit die Zerstörung von mehr als 80 ukrainischen Drohnen in derselben Nacht und prüft eine Verlängerung des Benzinexportverbots wegen zunehmender Benzinknappheit.