Ex-Premier von Malaysia zu 15 Jahren Haft verurteilt
Der 72-jährige sitzt bereits seit August 2022 eine Haftstrafe in einem weiteren Fall ab, der ebenfalls den Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad (1MDB) betrifft. Er hat ein Fehlverhalten stets bestritten.
Ermittlern in Malaysia und den USA zufolge wurden aus dem von Najib 2009 mitgegründeten Staatsfonds 1MDB mindestens 4,5 Milliarden Dollar veruntreut. Najib hatte wiederholt erklärt, er sei von dem flüchtigen Finanzier Jho Low und anderen 1MDB-Funktionären über die Herkunft der Gelder in die Irre geführt worden. Er sei davon ausgegangen, dass es sich um Spenden der saudischen Königsfamilie gehandelt habe. Der Richter Collin Lawrence Sequerah bezeichnete dieses Argument jedoch als unglaubwürdig. Die zwingende Schlussfolgerung sei, dass die Gelder tatsächlich aus dem 1MDB-Fonds stammten. Low ist in den USA wegen seiner zentralen Rolle in dem Fall angeklagt. Sein Aufenthaltsort ist unbekannt, auch er hat jegliches Fehlverhalten bestritten.
Der Skandal zog weite Kreise und verwickelte auch internationale Finanzinstitute. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte sich 2020 zur Zahlung von 3,9 Milliarden Dollar bereiterklärt, um die Ermittlungen zu ihrer Rolle bei der Ausgabe von Anleihen für 1MDB beizulegen. Nachdem die Regierung unter Ministerpräsident Anwar Ibrahim die Vereinbarung jedoch neu aushandelte, verklagte Goldman Sachs den Staat. Auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zahlte 2021 in einem Vergleich 80 Millionen Dollar. Dabei ging es um Bilanzprüfungen von 2010 bis 2012.
Zusammenfassung
- Der frühere malaysische Premier Najib Razak wurde im milliardenschweren 1MDB-Skandal zu 15 Jahren Haft verurteilt, nachdem ihn ein Gericht in vier Fällen des Machtmissbrauchs und 21 Fällen der Geldwäsche für schuldig befand.
- Najib sitzt bereits seit August 2022 eine Haftstrafe in einem anderen 1MDB-Fall ab, während Ermittler davon ausgehen, dass mindestens 4,5 Milliarden Dollar aus dem Staatsfonds veruntreut wurden.
- Auch internationale Finanzinstitute wie Goldman Sachs (Vergleichszahlung von 3,9 Milliarden Dollar) und KPMG (80 Millionen Dollar) waren in den Skandal verwickelt.
