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EVP-Kongress wählt Manfred Weber zum neuen Chef

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Die Europäische Volkspartei (EVP) bekommt einen neuen Chef: Der EU-Spitzenparlamentarier Manfred Weber tritt am Mittwoch beim Kongress der größten europäischen Parteienfamilie im niederländischen Rotterdam als einziger Kandidat für die Nachfolge von Ex-EU-Ratspräsident Donald Tusk an.

Der frühere polnische Premier verzichtet auf das Amt, weil er bei der Parlamentswahl im kommenden Jahr ein Comeback versuchen will. Der bayerische Christlichsoziale Weber ist derzeit Fraktionschef der EVP im Europaparlament.

Sechs EU-Staaten mit konservativem Regierungschef

Bei der Europawahl 2019 wollte er als EVP-Spitzenkandidat neuer EU-Kommissionspräsident werden, doch scheiterte er am Widerstand in den Reihen der EU-Regierungen. Ob Weber weiter EVP-Fraktionschef bleiben wird, ist offen. Er muss die EVP nach mehreren Niederlagen bei nationalen Wahlen aus einer tiefen Krise führen. Nur noch sechs der 27 EU-Staaten haben einen konservativen Regierungschef, mit dem Regierungswechsel in Berlin ist auch der letzte große EU-Staat für die EVP verloren gegangen. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) ist der einzige verbliebene EVP-Regierungschef im westeuropäischen Raum.

Hahn bewirbt sich um Platz in EVP-Führungsriege

Nehammer reist vom EU-Gipfel in Brüssel zum EVP-Kongress an. Seine Rede vor den Delegierten aus ganz Europa wird er am Mittwoch halten. Um einen Platz in der EVP-Führungsriege bewirbt sich EU-Budgetkommissar Johannes Hahn. Er will seinen bisherigen Posten - er ist einer von insgesamt zehn EVP-Vizepräsidenten - weiterhin behalten.

ribbon Zusammenfassung
  • Der EU-Spitzenparlamentarier Manfred Weber tritt am Mittwoch beim Kongress der größten europäischen Parteienfamilie im niederländischen Rotterdam als einziger Kandidat an.
  • Der frühere polnische Premier verzichtet auf das Amt, weil er bei der Parlamentswahl im kommenden Jahr ein Comeback versuchen will.
  • Der bayerische Christlichsoziale Weber ist derzeit Fraktionschef der EVP im Europaparlament.