EU-Einreisesystem deckt 100 Fälle von Identitätsbetrug auf
Das Entry-Exit-System wurde am 12. Oktober eingeführt und ist an zahlreichen Flughäfen in Europa im Einsatz, unter anderen am Flughafen Wien-Schwechat, den Flughäfen Charles-de-Gaulle und Orly in Paris, den deutschen Flughäfen Frankfurt/Main, Berlin Brandenburg, Düsseldorf, München oder auch in Mailand und Rom sowie am Flughafen Brüssel-Zaventem und Zürich. Bis 10. April 2026 soll das System von allen EU-Mitgliedsstaaten vollständig implementiert sein.
Mit dem automatisierten IT-System werden Reisende aus Drittstaaten, die einen Kurzaufenthalt von bis zu 90 Tagen im Schengen-Raum beabsichtigen, bei der Ein- und Ausreise an der Schengen-Außengrenze erfasst. EES soll dabei helfen, Personen aufzuspüren, die ihre erlaubte Aufenthaltsdauer überschreiten. Zudem soll das System Identitätsbetrug bekämpfen und illegale Migration eindämmen. Bei dem automatisierten System müssen Reisende an der Grenze ihren Pass scannen; zudem werden ihre Fingerabdrücke erfasst und ein Foto von ihnen gemacht.
EU-Kommissar Magnus Brunner sagte in einer Stellungnahme: "Das Entry-Exit-System ist das digitale Rückgrat unserer Migrationsreform." Es bringe moderne Technik an die EU-Außengrenzen, verhindere Einreisen mit gefälschten Dokumenten oder falschen Identitäten und unterstütze die Grenzbehörden bei ihrer Arbeit. "So wissen wir, wer aus Drittstaaten kommt, wann diese Personen Europa betreten und wann sie die EU wieder verlassen." Drittstaatsangehörige ohne gültige Einreisedokumente würden in den nächsten Flug retour in ihr Heimatland gesetzt, ergänzte der Sprecher.
Mit Beginn Oktober 2025 wurde das Entry-Exit-System in Österreich schrittweise in Betrieb genommen, teilte das Innenministerium am Samstag unter Verweis auf die Flughäfen Wien-Schwechat, Graz, Linz, Innsbruck und Salzburg mit. "Das Entry-Exit-System ist ein wichtiger Beitrag zur europäischen Migrationswende", sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Alleine für den Flughafen Wien-Schwechat seien in den letzten Jahren mehr als 200 Grenzbedienstete beim Stadtpolizeikommando Schwechat für das EES eingestellt worden. Laut Vorstandsdirektor Günther Ofner wurden 16 Millionen Euro in 52 Selbstbedienungsanlagen zur Vorregistrierung und 72 Grenzkontrollkojen investiert.
Zusammenfassung
- Seit Einführung des Entry-Exit-Systems (EES) Mitte Oktober wurden an den Schengen-Außengrenzen über 13,3 Millionen Ein- und Ausreisen erfasst und rund 100 Fälle von Identitätsbetrug aufgedeckt.
- Bis Mitte Dezember verzeichnete das System nahezu 7.000 Einreiseverweigerungen, wobei EES bereits an zahlreichen europäischen Flughäfen, darunter Wien-Schwechat, Paris und Frankfurt, im Einsatz ist.
- Für die Einführung in Österreich wurden am Flughafen Wien-Schwechat mehr als 200 neue Grenzbedienstete eingestellt und 16 Millionen Euro in 52 Selbstbedienungsanlagen sowie 72 Grenzkontrollkojen investiert.
