EU-Budget
Für Nicht-EU-Bürger: Reisegenehmigung soll 20 Euro kosten
Am Freitag schlug die EU-Kommission in Brüssel die Erhöhung der Gebühr für die geplante Reisegenehmigung im Rahmen des Europäischen Reiseinformations- und -genehmigungssystems (ETIAS) von 7 auf 20 Euro vor.
Sie ist ab Ende 2026 von Personen zu entrichten, die aus Drittstaaten in die Union einreisen wollen, und betrifft meist Urlaubende.
Laut Kommission ist die Anpassung notwendig, um den steigenden Anforderungen an das System gerecht zu werden und dessen Leistungsfähigkeit zu sichern.
Die Erhöhung stehe auch im Zusammenhang mit dem neuen, am Mittwoch vorgeschlagenen mehrjährigen EU-Budget. Darin ist eine Verdreifachung der Mittel für digitale Sicherheit, Grenzschutz und moderne IT-Infrastruktur geplant.
Was ist ETIAS?
ETIAS ist ein neues elektronisches System der Europäischen Union. Es soll dabei helfen, besser zu kontrollieren, wer ohne Visum in den Schengenraum einreisen will.
Die ETIAS-Verordnung tritt in Kraft, sobald ETIAS betriebsbereit ist, was für das letzte Quartal 2026 erwartet wird. Ab dann müssen Nicht-EU-Bürger, die ohne Visum in die EU einreisen können, vor ihrer Reise einen Online-Antrag ausfüllen und dabei persönliche Daten wie Namen, Geburtsdatum und Reisedokumentennummer angeben.
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Der Antrag wird automatisch bearbeitet, und der Reisende erhält innerhalb weniger Minuten eine Entscheidung. ETIAS funktioniert ähnlich wie bekannte Systeme in den USA, Kanada oder Australien.
Brunner: Kontrolle, wer zu uns kommt
"Wir müssen die Kontrolle darüber haben, wer zu uns kommt. ETIAS wird uns dabei helfen, bereits vor der Einreise wichtige Informationen über Reisende zu erhalten und so frühzeitig zu erkennen, ob jemand ein Sicherheitsrisiko darstellt", sagte Magnus Brunner (ÖVP), EU-Kommissar für Inneres und Migration.
Gleichzeitig erleichtere das System "unbescholtenen Reisenden den Eintritt in den Schengenraum. ETIAS ist ein zentrales Element unseres künftigen digitalen Grenzmanagementsystems und wird zusammen mit dem Entry-Exit-System entscheidend zum Schutz unserer Außengrenzen und zur Sicherheit in Europa beitragen", so Brunner weiter.
Der Rat der Europaministerinnen und -minister hat am Freitag eine EU-Verordnung angenommen, die eine schrittweise Einführung des neuen digitalen Grenzmanagementsystems (EES) für die Ein- und Ausreise über einen Zeitraum von sechs Monaten ermöglicht.
Das neue System erfasst digital Ein- und Ausreisen, Passdaten, Fingerabdrücke und Gesichtsbilder von Drittstaatsangehörigen, die sich für einen Kurzaufenthalt in einem EU-Mitgliedstaat aufhalten. Die Verordnung tritt am dritten Tag nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der EU in Kraft.
Das EES wird schrittweise zu einem von der Europäischen Kommission festzulegenden Zeitpunkt in Betrieb genommen.
Zusammenfassung
- Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürger ohne Visum sollen mehr für die Einreise in die EU bezahlen.
- Die geplante Reisegenehmigung soll 20 statt 7 Euro kosten.
- Sie ist ab Ende 2026 von Personen zu entrichten, die aus Drittstaaten in die Union einreisen wollen, und betrifft meist Urlaubende.