"Sex-Blog": Schon 2024 Disziplinarverfahren gegen Botschafter

Der österreichische EU-Botschafter wurde vergangenen Woche von seinem Posten in Brüssel abgezogen. Mittlerweile gibt es eine Untersuchungskommission des Außenministeriums. Grund ist der Blog des ehemaligen Botschafters, in dem er unter einem Pseudonym von sexueller Gewalt fantasiert hat.

Die Causa dürfte aber schon länger bekannt sein. Der "Standard" berichtete am Donnerstag, dass schon 2024 - zu dieser Zeit war Alexander Schallenberg Außenminister - ein formelles Disziplinarverfahren gegen den Botschafter geführt wurde.

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Auslöser des Verfahrens seien Informationen und Fotos gewesen, die im Whistleblower-Briefkasten des Außenministeriums eingegangen waren. Als Ursache der Vorwürfe sei schlussendlich ein Konflikt im Privatbereich ausgemacht worden, so der "Standard".

Geendet habe das Verfahren mit einem Verweis, der gelindesten Form der Disziplinarstrafe. Auch im Personalakt des Botschafters sei dieser Verweis vermerkt worden, bestätigten mit der Sache vertraute Personen dem "Standard".

Außenministerin wusste von nichts

Das Außenministerium habe davon jedoch keine Kenntnis gehabt, hieß es aus dem Kabinett von Beate Meinl-Reisinger (NEOS): "Der Ministerin war das nicht bekannt, sie hat erst am Samstag vor einer Woche von dem Fall erfahren", zitiert der "Standard".

Auf nähere Details könne man "aus Gründen des Daten- und Personenschutzes des Betroffenen" nicht eingehen.

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Am vergangenen Dienstag wurde allerdings eine Untersuchungskommission eingesetzt, die sich mit dem Fall beschäftigen soll. Thema sei auch das Handy des ehemaligen Botschafters, das ausspioniert worden war.