Erste Parlamentswahl in Myanmar seit Militärputsch
Internationale Beobachter und Menschenrechtsorganisationen bezeichneten die Wahl allerdings bereits im Vorfeld als Farce. Sie diene nur dazu, die Macht der Generäle zu legitimieren, so "Human Rights Watch".
Gewählt wird größtenteils in Wahlbezirken, in denen die Junta die Gewalt besitzt. Schätzungen zufolge kontrollieren Widerstandsgruppen und Rebellen mittlerweile mehr als 50 Prozent des Landes.
Die Armee hatte am 1. Februar 2021 geputscht und die demokratisch gewählte De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet. Die ursprünglich versprochenen Wahlen wurden unter dem Vorwand, die Gewalt im Land lasse diese nicht zu, immer wieder vertagt. Seit dem Putsch unterdrückt die Junta Widerstand mit Gewalt. International ist das Land fast völlig isoliert.
Zusammenfassung
- Fast fünf Jahre nach dem Militärputsch in Myanmar findet erstmals wieder eine Parlamentswahl statt, deren erste Phase am Sonntag beginnt und deren Ergebnisse voraussichtlich Ende Jänner vorliegen werden.
- Internationale Beobachter und Menschenrechtsorganisationen wie "Human Rights Watch" kritisieren die Wahl scharf und bezeichnen sie als Farce, da sie lediglich zur Legitimierung der Macht der Generäle diene.
- Gewählt wird vor allem in Gebieten, in denen die Junta die Kontrolle hat, während Schätzungen zufolge Widerstandsgruppen und Rebellen mittlerweile mehr als 50 Prozent des Landes beherrschen.
