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Terrorverdacht

Leoben: Erneute Anklage gegen 18-jährigen IS-Anhänger

Heute, 08:58 · Lesedauer 2 min

Ein bereits 2023 wegen eines geplanten Anschlags auf eine Schule in Bruck an der Mur verurteilter 18-Jähriger hat nun erneut eine Anklage der Staatsanwaltschaft Leoben unter anderem wegen des Verbrechens der terroristischen Vereinigung erhalten.

Der Bursche soll während seiner Probezeit seine dem IS zugewandte Gesinnung nicht aufgegeben haben. Im Gegenteil: Er soll wieder damit begonnen haben, im Internet und in sozialen Medien radikal-islamistische Inhalte zu konsumieren.

"Unter anderem suchte er nach Informationen zur Herstellung von Bomben und nach Berichten über vorherige terroristische Anschläge gegen westliche Länder, mit dem Ziel, ebenfalls einen derartigen Anschlag im Namen des IS zu verüben", hieß es am Donnerstag in der Aussendung der Staatsanwaltschaft. 

Die Anklage sei nun eingebracht worden, werde zugestellt, sei aber noch nicht rechtskräftig, betonte Sprecherin Viktoria Steinecker gegenüber der APA.

Informationen verschafft, "um eine terroristische Straftat zu begehen"

Die Staatsanwaltschaft Leoben legt dem jungen Erwachsenen diesmal zur Last, "sich Informationen aus dem Internet verschafft zu haben, um eine terroristische Straftat zu begehen. Dadurch habe er sich als Mitglied des IS beteiligt und die terroristischen Straftaten des IS mit dem Ziel der Errichtung eines radikal-islamischen Gottesstaates wissentlich gefördert." 

Der Jugendliche war bereits im Juli festgenommen worden und ist seither in Untersuchungshaft. Bisher leugnete der Bursche die neuen Vorwürfe. Er meinte, er habe keinesfalls die Absicht gehabt, Anschläge zu verüben.

Bei dem Burschen handelt es sich um den älteren jener zwei Jugendlichen, die bereits wegen eines geplanten Anschlags auf eine Schule rechtskräftig verurteilt wurden. 

Sein damaliger Komplize wurde übrigens ebenfalls wieder festgenommen, allerdings erst im Oktober und zwar wegen ähnlicher Vorwürfe, diesmal aber nicht im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen den 18-Jährigen. Das Ermittlungsverfahren gegen den jüngeren der beiden IS-Anhänger ist noch nicht abgeschlossen, sagte Steinecker auf APA-Nachfrage. Er steht unter Verdacht, dass er sich eine Maschinenpistole kaufen wollte.

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Zusammenfassung
  • Ein 18-jähriger, bereits 2023 wegen eines geplanten Anschlags auf eine Schule verurteilter IS-Anhänger, wurde erneut von der Staatsanwaltschaft Leoben angeklagt, unter anderem wegen des Verbrechens der terroristischen Vereinigung.
  • Während seiner Probezeit soll der Jugendliche weiterhin radikal-islamistische Inhalte konsumiert und gezielt Informationen zur Herstellung von Bomben gesucht haben, um einen Anschlag im Namen des IS zu verüben.
  • Der Verdächtige befindet sich seit Juli in Untersuchungshaft, bestreitet die neuen Vorwürfe und die Anklage ist noch nicht rechtskräftig.