Sechs syrische Soldaten bei Drohnenattacke Israels getötet
Das syrische Außenministerium verurteilte am Dienstag die jüngsten israelischen Angriffe auf sein Hoheitsgebiet. Syrien und Israel führen derzeit von den USA vermittelte Gespräche über eine Deeskalation der Lage in Südsyrien. Eine israelische Stellungnahme zu dem Vorfall der getöteten Soldaten lag zunächst nicht vor.
Israel und Syrien befinden sich offiziell seit 1948 im Kriegszustand. Der jahrzehntelange Konflikt dreht sich vor allem um die von Israel im Sechstagekrieg 1967 eroberten Golanhöhen. Syrien hatte im Jom-Kippur-Krieg 1973 erfolglos versucht, das Gebiet zurückzuerobern, im Jahr darauf einigten sich die beiden Länder auf einen Waffenstillstand. Die UNO richtete eine Pufferzone auf den Golanhöhen ein. 1981 besetzte Israel erneut Teile des Gebiets.
Israel schaltete sich außerdem in den gewaltsamen Konflikt zwischen verschiedenen Minderheiten in der südsyrischen Region Suwaida ein. Dort waren bei Zusammenstößen zwischen mehreren Gruppen mehr als 1.000 Menschen getötet worden, die meisten von ihnen Angehörige der religiösen Minderheit der Drusen. Israel bezeichnet sich selbst als Schutzmacht der Drusen und griff im Juli in Suwaida und in der Hauptstadt Damaskus an.
Gespräche trotz Spannungen
Trotz der Spannungen haben beide Seiten Gespräche aufgenommen. Sana zufolge traf Außenminister Asaad al-Schaibani vor einer Woche eine israelische Delegation in Paris, um über eine "Deeskalation" zu beraten. Ziel der Gespräche ist demnach eine Rückkehr zum Waffenstillstandsabkommen von 1974.
Zusammenfassung
- Bei israelischen Drohnenangriffen nahe Damaskus wurden laut syrischem Staatsfernsehen sechs syrische Soldaten getötet.
- Syrien wirft Israel die Entsendung von 60 Soldaten in sein Hoheitsgebiet vor und spricht von einer Verletzung der Souveränität, während Israel von einer Routineoperation spricht.
- Trotz der angespannten Lage laufen von den USA vermittelte Gespräche zwischen Syrien und Israel, zuletzt trafen sich Vertreter beider Seiten in Paris, um über eine Rückkehr zum Waffenstillstandsabkommen von 1974 zu beraten.