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Doskozil plant eigene Medizin-Privatuni im Burgenland

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Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) will im Burgenland eine eigene medizinische Privatuniversität einrichten. Auf diese Weise könnte das Land seine Ärzte in Zukunft selbst ausbilden und wäre nicht mehr von Ausbildungsstätten in anderen Bundesländern abhängig, meinte Doskozil in der Landtagssitzung am Donnerstag. Ziel sei es, innerhalb von drei Jahren die Akkreditierung und Zertifizierung zu schaffen.

Eine eigene Privatuni habe den Vorteil, dass "wir es selbst in der Hand haben, wie viele Ärzte bilden wir aus, die hier im Burgenland in weiterer Folge dann auch arbeiten", sagte Doskozil. Als mögliche Standorte nannte er Oberwart oder Pinkafeld bzw. die dortige Fachhochschule. In Oberwart werde am 7. Mai die neu gebaute Klinik eröffnet und somit das alte Krankenhaus frei. Dieses soll bis 2025 abgerissen und möglicherweise als Uni-Standort nachgenutzt werden.

Generell orientiere sich das Burgenland bei der Ärzteausbildung neu. Die Kooperation mit der Danube Private University (DPU) in Krems, für die das Land an burgenländische Studierende Stipendien vergab, wurde seitens DPU gekündigt. Die Studierenden können ihre Ausbildung noch fertig machen. Demnächst soll dann ein neues Unterstützungsmodell für Studenten präsentiert werden, kündigte Doskozil an.

Zuvor verteidigte der Landeshauptmann in der Fragestunde die Ausgaben des Landes für Firmenbeteiligungen und Ankäufe, darunter etwa den Kauf der Therme Stegersbach und der ehemaligen Zuckerfabrik in Siegendorf. Aus seiner Sicht sei es Aufgabe des Landes, Unternehmen zu unterstützen und in schwierigen Situationen zu stabilisieren sowie Standorte, Arbeitsplätze und die Tourismusregion abzusichern, sagte Doskozil. Das Burgenland habe "stabile Finanzen", das habe auch das aktuelle Rating der Agentur Standard & Poor's bestätigt. Dieses falle mit AA und stabilem Ausblick positiv aus, meinte der Landeshauptmann.

ribbon Zusammenfassung
  • Hans Peter Doskozil kündigt die Gründung einer medizinischen Privatuniversität im Burgenland an, um die ärztliche Ausbildung im Land zu sichern.
  • Als mögliche Standorte für die neue Bildungseinrichtung werden Oberwart und Pinkafeld in Betracht gezogen.
  • Nach der Beendigung der Kooperation mit der Danube Private University plant das Burgenland ein neues Unterstützungsmodell für Medizinstudenten.