Bernhard Höfler gewinnt
Kampfabstimmung: Dornauer verliert Bezirksparteivorsitz
Auf Dornauer entfielen 41 Prozent der 211 Delegiertenstimmen, auf Höfler 59 Prozent.
Die Funktion des Bezirksparteivorsitzenden von Innsbruck-Land hatte der 41-Jährige seit dem Jahr 2014 inne. Sie ist eine machtvolle innerhalb der Landespartei, handelt es sich doch um den größten und mitgliederstärksten SPÖ-Bezirk in Tirol.
"Nur" noch Landtagsmandat
Und den Bezirk mit den meisten Wahlberechtigten. Mit seiner Abwahl ist Dornauer nun auch diesen Posten los, es bleibt ihm "nur" noch sein Landtagsmandat.
Höfler, seines Zeichens Chef der roten Gewerkschafter (FSG) in Tirol und Neo-Nationalratsabgeordneter, war der Kandidat der neuen Parteiführung rund um den geschäftsführenden Vorsitzenden und Landeshauptmannstellvertreter Philip Wohlgemuth.
Diese drängte in der Vergangenheit darauf, dass Dornauer nach seiner Jagdaffäre alle seine Positionen in der Partei aufgibt und sich komplett zurückzieht. Einer Forderung, der Dornauer nicht nachkam.
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Dornauer: "Sinnloser und verflixter Ausflug"
Das Veranstaltungszentrum FoRum in der roten Gemeinde war rappelvoll, als es zum parteiinternen Showdown kam. Dornauer warb in einer sehr emotionalen Rede noch einmal für sich, zählte die Erfolge der SPÖ im Bezirk bei allen Wahlgängen auf und führte seine Verdienste als Landeshauptmannstellvertreter für ebendiesen ins Treffen.
Gleichzeitig ging er einmal mehr ausführlich auf die Causa Jagdausflug ein: "Es war ein Fehler meinerseits. Es tut mir ausgesprochen leid. Es gibt nichts, was ich lieber rückgängig machen würde als diesen sinnlosen und verflixten Ausflug."
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Im Ergebnis sei aber nur das Jagdfoto mit Benko "übriggeblieben": "Dafür entschuldige ich mich." Ansonsten habe es "null geschäftliche Verbindung" und auch "keine Beraterverträge" gegeben.
Mittlerweile stelle er aber auch eine gewisse "Unverhältnismäßigkeit" in der Beurteilung seiner Person und der Affäre fest. Es werde mit "zweierlei Maß" gemessen, wenn er an Genossen denke, die "sündteure Beraterverträge" mit Benko gehabt hätten und noch vor nicht allzu langer Zeit die "Viktor Adler-Plakette" umgehängt bekommen haben, spielte er auf Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer an.
"Womöglich gibt es den einen oder anderen, der die politische Figur Dornauer endgültig loszuwerden will. Dagegen werde ich mich wehren", so der frühere oberste Tiroler Rote.
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Zusammenfassung
- Georg Dornauer verlor die Kampfabstimmung um den Bezirksparteivorsitz von Innsbruck-Land gegen Bernhard Höfler, wobei er nur 41 Prozent der 211 Delegiertenstimmen erhielt.
- Der Posten des Bezirksparteivorsitzenden ist der größte innerhalb der SPÖ Tirol, und mit seiner Abwahl bleibt Dornauer nur noch sein Landtagsmandat.
- Bernhard Höfler wurde von der neuen Parteiführung unterstützt, die Dornauer nach seiner Jagdaffäre zum Rückzug drängte, während Dornauer die Beurteilung seiner Person als unverhältnismäßig empfindet.