APA/dpa-tmn/Christin Klose

Deutschland will Reisewarnung für 31 Länder aufheben

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Die deutsche Regierung will die weltweite Reisewarnung für Touristen ab dem 15. Juni für 31 europäische Staaten aufheben, wenn die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie es zulässt. Neben den 26 EU-Partnerländern Deutschlands, darunter Österreich, gehören dazu das aus der EU ausgetretene Großbritannien und die vier Nicht-EU-Schengen-Staaten Island, Norwegen, Schweiz und Liechtenstein.

Die deutsche Regierung will die weltweite Reisewarnung für Touristen ab dem 15. Juni für 31 europäische Staaten aufheben, wenn die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie es zulässt. Neben den 26 EU-Partnerländern Deutschlands, darunter Österreich, gehören dazu das aus der EU ausgetretene Großbritannien und die vier Nicht-EU-Schengen-Staaten Island, Norwegen, Schweiz und Liechtenstein.

Das geht aus dem Entwurf für ein Eckpunktepapier mit dem Titel "Kriterien zur Ermöglichung des innereuropäischen Tourismus" hervor, der möglicherweise bereits am Mittwochin Berlin im Kabinett beschlossen werden soll und der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der deutsche Außenminister Heiko Maas hatte die weltweite Reisewarnung am 17. März ausgesprochen - ein bisher einmaliger Schritt.

Bisher wurden Reisewarnungen nur bei einer Gefahr für Leib und Leben vor allem in Kriegsbieten wie Syrien oder Afghanistan verhängt. In den vergangenen Wochen wurden in der Coronakrise mehr als 240.000 wegen gekappter Flug- und Fährverbindungen gestrandete Touristen in einer beispiellosen Aktion nach Deutschland zurückgeholt.

Die Aufhebung der Reisewarnung soll nun gerade rechtzeitig vor der Ferienzeit das Startsignal für grenzüberschreitenden Sommerurlaub in Europa geben. Man lasse sich dabei von dem Gedanken leiten, "dass die Wiederbelebung des Tourismus wichtig ist sowohl für Reisende und die deutsche Reisewirtschaft als auch für die wirtschaftliche Stabilität in den jeweiligen Zielländern", heißt es in dem Entwurf aus dem Auswärtigen Amt.

Die Reisewarnung soll durch individuelle Reisehinweise ersetzt werden, die für jedes einzelne Land die Risiken aufzeigen sollen. Um einen möglichst guten Schutz der Touristen vor einer Corona-Infektion zu gewährleisten, will sich die deutsche Regierung in der EU für eine Reihe gemeinsamer Kriterien einsetzen. Unter anderem schlägt sie die Übernahme der Obergrenze von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen durch die anderen europäischen Länder vor. In Deutschland führt eine Überschreitung dieser Grenze zu einer Wiedereinführung von bereits abgeschafften Anti-Corona-Maßnahmen.

Am 15. Juni will Italien indes einen gemeinsamen Neustart des Tourismus in Europa. "Wir setzen uns ein, damit wir am 15. Juni gemeinsam neu anfangen können. Der 15. Juni soll für den Tourismus zum europäischen D-Day werden", so der italienische Außenminister Luigi Di Maio am Montagabend im öffentlich-rechtlichen TV-Sender RAI 1. Zuvor hatte Di Maio mit Außenminister Alexander Schallenberg telefoniert.

"Deutschland setzt auf die Wiederöffnung am 15. Juni, wir arbeiten auch mit Österreich und anderen EU-Ländern für einen gemeinsamen Neubeginn", erklärte Di Maio. Der Neustart des ausländischen Fremdenverkehrs sei für Italien besonders wichtig. Prioritär sei dabei, dass alle italienischen Regionen die selben Maßnahmen einführen. "Ansonsten weiß der ausländische Tourist nicht mehr, wie er sich von einer Region zur anderen bewegen soll", warnte der 33-jährige Di Maio vor regional unterschiedlichem Vorgehen. Die Regierung sei bemüht, die Sommersaison zu retten.

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  • Die deutsche Regierung will die weltweite Reisewarnung für Touristen ab dem 15. Juni für 31 europäische Staaten aufheben, wenn die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie es zulässt.

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