China droht nach Trumps Zoll-Forderung mit Konsequenzen
China hoffe, dass die USA bei ihren Worten und Taten Vorsicht walten lasse und Meinungsverschiedenheiten in Handel und Wirtschaft durch Dialog löse, erklärte zudem das Handelsministerium in einer eigenen Stellungnahme.
Trump hatte zuvor weitere Russland-Sanktionen der USA daran geknüpft, dass alle NATO-Staaten Zölle in Höhe von 50 bis 100 Prozent auf chinesische Importe erheben und kein russisches Öl mehr kaufen. Ihm zufolge soll dies helfen, den Krieg in der Ukraine zu beenden.
Trump will damit erreichen, dass China seinen Einfluss auf Moskau nutzt, in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine an den Verhandlungstisch zu kommen. Die Zölle würden laut Trump dann aufgehoben, wenn der Krieg zwischen Russland und Ukraine endet.
Finanzminister Scott Bessent bekräftigte Trumps Forderung am Montag. "Wir erwarten, dass die Europäer jetzt ihren Teil beitragen, und wir werden ohne die Europäer nicht vorankommen", sagte er in einem gemeinsamen Interview mit den Nachrichtenagenturen Reuters und Bloomberg auf die Frage, ob die USA nach den von Präsident Donald Trump verhängten zusätzlichen Zöllen von 25 Prozent auf indische Importe auch Zölle auf chinesische Waren erheben würden. Mit den Zöllen sollen die beiden Hauptabnehmer russischen Öls dazu gebracht werden, auf diese Importe zu verzichten. Wenn Europa entsprechende Zölle erheben würde, wäre der Krieg "in 60 oder 90 Tagen vorbei", da dies die Haupteinnahmequelle Moskaus abschneiden würde.
China gibt sich in dem Konflikt neutral, gilt aber als enger und einflussreicher Partner Moskaus. Bisher brachte Peking Lösungsvorschläge für den Krieg vor, welche die Ukraine zurückwies, weil darin hauptsächlich Russlands Forderungen beherzigt wurden.
Gespräche in Spanien
Trumps äußerte sich parallel zu den in Spanien laufenden Gesprächen zwischen China und den USA, in denen Vertreter der beiden größten Volkswirtschaften der Welt über ihre Handelsbeziehungen sprechen. Bis November gilt noch eine Pause in dem Zollstreit, der im Frühjahr eskalierte. Peking und Washington hatten dabei Aufschläge von mehr als 100 Prozent auf Warenimporte aus dem jeweils anderen Land erhoben.
Zusammenfassung
- US-Präsident Donald Trump fordert von allen NATO-Staaten Zölle von 50 bis 100 Prozent auf chinesische Importe und ein Importverbot für russisches Öl, um den Ukraine-Krieg zu beenden.
- China droht bei Nachteilen für eigene Interessen mit Gegenmaßnahmen und bezeichnet das Vorgehen der USA als 'typischen Fall einseitiger Schikane', während das Außenministerium Dialog zur Konfliktlösung fordert.
- Finanzminister Scott Bessent sieht bei Umsetzung der Maßnahmen ein mögliches Kriegsende in '60 oder 90 Tagen' und verweist auf die jüngsten gegenseitigen Zollerhöhungen von über 100 Prozent zwischen China und den USA.
