Chef der SPÖ-Wahlkommission macht Rendi-Wagner zur Kanzlerin

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Harry Kopietz, der Vorsitzende der SPÖ-Wahlkommission, gab am Dienstag die offiziellen Kandidat:innen für den SPÖ-Parteivorsitz bekannt. Pamela Rendi-Wagner machte er dabei gleich mehrfach zur Bundeskanzlerin. Im Burgenland könnte das für noch mehr Misstrauen sorgen.

Jetzt ist es fix: Von 73 angekündigten Kandidat:innen werden bei der SPÖ-Mitgliederbefragung letztlich nur drei zur Wahl stehen. Wie Harry Kopietz, Vorsitzender der Wahlkommission, am Dienstag auf PULS 24 Nachfrage bekannt gab, werden Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil und Andreas Babler in dieser Reihenfolge am Stimmzettel stehen. 

Eine richtige Wahl ist es freilich nicht - es soll nur ein Stimmungsbild eingefangen werden. Letzten Endes entscheidet der Parteitag, bei dem theoretisch dann doch wieder weitere Kandidat:innen auftauchen könnten. Peinlich auch: Der Vorsitzende der Wahlkommission, Harry Kopietz, könnte am Dienstag bei der Präsentation des Prozederes seinen Wunsch mit einem Versprecher offenbart haben. 

"... aber es wird kommen, hoffe ich"

"Im Endeffekt sind es drei Kandidat:innen und Kandidaten", sagte er. "An erster Stelle die Bundeskanzlerin und Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner (...)", fuhr er fort. Später wiederholte er seinen Fehler, bemerkte es dann aber und korrigierte sich: "An erster Stelle die Nicht-Bundeskanzlerin - aber es wird kommen, hoffe ich", besserte Kopietz seine Versprecher aus und offenbarte seinen Wunsch. Im Burgenland könnte das neues Misstrauen sähen. 

Denn das Lager rund um Hans Peter Doskozil misstraut Kopietz schon länger. Schließlich war der ehemalige Wiener Landtagspräsident, der als Erfinder des Donauinselfestes gilt, langjähriger Vertrauter des ehemaligen Wiener Bürgermeisters Michael Häupl. Kopietz ist also tief in der Wiener Landespartei verankert und der jetzige Wiener Landeschef Michael Ludwig sprach sich öffentlich für Rendi-Wagner als Parteichefin aus.

Im Burgenland wollte man deswegen einen Notar beiziehen und nicht nur auf die Wahlkommission vertrauen. Die Bundespartei verwies aber auf die Statuten, wonach die Kommission zuständig sei. Der Präsident der Notariatskammer, Michael Umfahrer, wird ebenfalls anwesend sein und den Prozess begleiten. 

ribbon Zusammenfassung
  • Harry Kopietz, der Vorsitzende der SPÖ-Wahlkommission, gab am Dienstag die offiziellen Kandidat:innen für den SPÖ-Parteivorsitz bekannt.
  • Pamela Rendi-Wagner machte er dabei gleich mehrfach zur Bundeskanzlerin.
  • Im Burgenland könnte das für noch mehr Misstrauen sorgen.

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