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"Chance sehr hoch"

Trump zur Gaza-Waffenruhe: "Vielleicht in der nächsten Woche"

Heute, 19:57 · Lesedauer 3 min

Die USA haben zuletzt ihre Hoffnung auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg bis Ende der Woche geäußert - Präsident Donald Trump bringt nun auch die nächste Woche ins Spiel.

Auf die Frage eines Journalisten, für wie realistisch er eine Waffenruhe zwischen der islamistischen Hamas und Israel halte, sagte der Republikaner: "Ich glaube, wir haben diese Woche eine Chance - oder nächste Woche." 

Trump hatte zuletzt mehrmals mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu gesprochen.

Es gebe nichts Definitives. Trump ergänzte: "Aber die Chance ist sehr hoch, dass wir eine Einigung erzielen - eine Vereinbarung irgendeiner Art in dieser und wenn nicht, vielleicht in der nächsten Woche."

"Er will eine Lösung"

Trump traf sich zuvor innerhalb von zwei Tagen im Weißen Haus zum zweiten Mal mit Netanyahu. Das Treffen, an dem auch US-Vizepräsident JD Vance teilnahm, habe 90 Minuten gedauert, berichteten US-amerikanische und israelische Medien.

Zum Inhalt des Gesprächs wurde nichts offiziell mitgeteilt.

Trump hatte vor seinem erneuten Gespräch mit Netanyahu gesagt: "Er will eine Lösung, ich will eine Lösung und ich glaube, die andere Seite will eine Lösung."

Vor ihrem unerwartet erneutem Treffen war nach Informationen der US-Nachrichtenseite "Axios" eine Delegation aus Katar im Weißen Haus eingetroffen und habe mehrere Stunden lang mit ranghohen Vertretern des Weißen Hauses gesprochen. Katar fungiert zusammen mit den USA und Ägypten als Vermittler zwischen Israel und der islamistischen Hamas.

Netanyahu hält an Kriegszielen fest

Trumps Nahost-Sonderbeauftragter Steve Witkoff sagte in Washington: "Wir hoffen, dass wir bis zum Ende der Woche eine Vereinbarung haben werden, die eine 60-tägige Waffenruhe bringt."

 Die "Times of Israel" zitierte allerdings in der Nacht einen arabischen Medienbericht, wonach eine weitere Runde der laufenden Vermittlungsgespräche in Katars Hauptstadt Doha ohne große Fortschritte verlief. Laut der "Times of Israel" verschob Witkoff seine Abreise nach Doha. Dies sei ein Zeichen dafür, dass ein Deal noch nicht reif sei.

Israels Ministerpräsident Netanyahu betonte in Washington, dass Israel seine Aufgabe in Gaza noch zu Ende bringen müsse. Israel sei entschlossen, "alle Ziele des Krieges in Gaza zu erreichen: alle unsere Geiseln zu befreien, die militärischen und staatlichen Fähigkeiten der Hamas zu zerstören und sicherzustellen, dass von Gaza keine Bedrohung mehr für Israel ausgeht". 

Der Gazastreifen müsse "eine andere Zukunft" haben. "Es wird keine Hamas geben. Das muss verstanden werden", bekräftigte Netanyahu.

Video: Friedensengel Trump? Warum Netanyahu ihn vorschlägt

Stocker sprach mit Katar

Unterdessen telefonierte Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) am Mittwoch mit Katars Premier- und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman al-Thani. 

Er lobte al-Thanis "persönlichen Einsatz, eine Waffenruhe zu erreichen". Ebenso sei Katar ein Mediator für die Freilassung der Geiseln und ein Ende des Leids in Gaza, schrieb Stocker auf X. In dem Gespräch sei es zudem um bilaterale Beziehungen gegangen.

Zusammenfassung
  • Die USA haben zuletzt ihre Hoffnung auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg bis Ende der Woche geäußert - Präsident Donald Trump bringt nun auch die nächste Woche ins Spiel.
  • Auf die Frage eines Journalisten, für wie realistisch er eine Waffenruhe zwischen der islamistischen Hamas und Israel halte, sagte der Republikaner: "Ich glaube, wir haben diese Woche eine Chance - oder nächste Woche."
  • Trump hatte zuletzt mehrmals mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu gesprochen.