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Ludwig: Schärfere Maßnahmen kommen "mit Sicherheit"

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Michael Ludwig rechnet vor dem Corona-Gipfel am Dienstag mit schärferen Maßnahmen für Wien, Niederösterreich und das Burgenland.

Vor dem sogenannten "Ost-Gipfel" am Dienstagabend, bei dem entschieden werden soll, wie es mit den Corona-Maßnahmen in Wien, dem Burgenland und Niederösterreich weiter gehen soll, kündigte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) seine Linie an. "Wir werden in der Ostregion mit Sicherheit verschärfende Maßnahmen setzen und keine Öffnungsschritte."

Corona-Gefälle hat sich umgedreht

In der Ostregion sei man im Vergleich zu anderen Bundesländern "in einer schwierigeren Situation". Das sei vor einigen Woche noch genau umgekehrt gewesen, damals sei das Ost-West-Gefälle in die andere Richtung verlaufen. Inzwischen sind die Zahlen der Neuansteckungen im Westen weit besser als im Osten. Das korreliert auch mit der Verbreitung der britischen Mutations-Variante des Corona-Virus.

"Wir bereiten heute im Lauf des Tages Vorschläge vor, die wir gemeinsam mit dem Gesundheitsminister heute Abend beraten wollen", sagte Ludwig. Details nannte er dazu vorerst nicht. Er wolle den Gesprächen nicht vorgreifen, versicherte er.

Ludwig gegen Ausreisetests und Schul-Schließungen

Von Ausreisetests für drei Bundesländer hält Ludwig wenig: "Die ganze Ostregion abzuschotten, kann ich mir nicht vorstellen." Auch von Schulschließungen hält der Wiener Bürgermeister wenig. Dem widerspricht Bildungsminister Heinz Faßmann am Dienstag zumindest zum Teil. Er spricht sich für Distance Learning aus, sobald die Sieben-Tages-Inzidenz über 400 steigt. Maßnahmen wie eine Ausweitung der (Gurgel-)Tests und eine FFP2-Maskenpflicht auch für Kindergärtnerinnen und jüngere Schüler werden hingegen schon erwogen.

Gleiche Regeln für alle drei Bundesländer

Auch innerhalb der Region soll es laut Ludwig keine uneinheitlichen Regelungen geben. Denn Wien, Niederösterreich und Burgenland seien sehr eng verbunden. "Wir haben einen sehr intensiven Pendlerverkehr zwischen den drei Bundesländern. Alleine nach Wien kommen fast 300.000 Menschen täglich." Die Maßnahmen müssten sicherstellen, dass die Spitalskapazitäten nicht überschritten werden, insbesondere in den Intensivstationen. Hier übe Wien eine wichtige Rolle für die gesamte Ostregion aus, betonte er.

Handel und Gastgärten sollen offen sein

Im Handel gebe es Sicherheitsmaßnahmen und man sehe dort keine großen Ansteckungen, erklärte Ludwig, und auch Bundeskanzler Sebastian Kurz meinte, der Handel sei "definitiv nicht ein Bereich, wo wir ein Problem haben". Auf eine Öffnung der Gastgärten hoffte Michael Ludwig bis vor kurzem schon noch, die steigenden Zahlen belehrten ihn aber eines Besseren. Gegen eine Schanigarten-Öffnung ist zum Beispiel auch Mario Pulker, der Spartenobmann der Gastronomie bei der Wirtschaftskammer Österreich. Eine reine Gastgartenöffnung würde sich wirtschaftlich nicht rentieren, so Pulker im PULS 24 Interview. 

Mario Pulker, Spartenobmann der Gastronomie bei der Wirtschaftskammer Österreich, im PULS 24 Interview über die aktuelle Situation in der Branche.

"Ost-Gipfel" am Dienstag um 19.30 Uhr

Minister Rudolf Anschober und die drei Landeshauptleute Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Hans Peter Doskozil und Michael Ludwig (beide SPÖ) treffen sich am Dienstagabend um 19.30 Uhr im Gesundheitsministerium.

Mehr Infos zum "Ost-Gipfel": 

ribbon Zusammenfassung
  • Vor dem sogenannten "Ost-Gipfel" am Dienstagabend, bei dem entschieden werden soll, wie es mit den Corona-Maßnahmen in Wien, dem Burgenland und Niederösterreich weiter gehen soll, kündigte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) seine Linie an.
  •  "Wir werden in der Ostregion mit Sicherheit verschärfende Maßnahmen setzen und keine Öffnungsschritte."
  • In der Ostregion sei man im Vergleich zu anderen Bundesländern "in einer schwierigeren Situation".
  • Von Ausreisetests für drei Bundesländer hält Ludwig wenig: "Die ganze Ostregion abzuschotten, kann ich mir nicht vorstellen."
  • Auch von Schulschließungen hält der Wiener Bürgermeister wenig.
  • Maßnahmen wie eine Ausweitung der (Gurgel-)Tests und eine FFP2-Maskenpflicht auch für Kindergärtnerinnen und jüngere Schüler werden hingegen schon erwogen.