Walter RosenkranzAPA/FOTO SULZER

Blaue Prominenz

Rosenkranz, Nepp, Krauss: Wer am Akademikerball erwartet wird

07. März 2025 · Lesedauer 2 min

Am Freitag findet wieder der umstrittene, freiheitliche Akademikerball in der Wiener Hofburg statt. Während FPÖ-Chef Herbert Kickl dem Ball fernbleibt, wird mit Nationalratspräsident Walter Rosenkranz und Wiens Landesparteichef Dominik Nepp blaue Prominenz erwartet.

Seit 2013 wird der umstrittene Akademikerball in der Hofburg von der Wiener FPÖ organisiert, neben freiheitlichen Funktionären und Burschenschaften waren dort auch rechte Politiker:innen aus ganz Europa zu Gast.

Darunter auch immer wieder Abgeordnete der deutschen AfD, die in Teilen als gesichert rechtsextrem gilt. Im Vorjahr war mit Martin Sellner, ehemaliger Chef "Identitären Bewegung" in Österreich, ein Vertreter der rechtsextremen Szene zu Gast.

Blaue Prominenz am Ball

Heuer ist der Ball jedenfalls ausverkauft, wie der Ballveranstalter und Wiener Gemeinderat Udo Guggenbichler (FPÖ) zur APA sagte. Wenig überraschend werden die Freiheitlichen stark am Ball vertreten sein. So kommt etwa Nationalratspräsident Walter Rosenkranz, der aber nicht wie zuletzt die Eröffnungsrede halten wird. Dies übernimmt heuer ein Wissenschafter, hieß es im Vorfeld.

Ebenfalls zugesagt haben Wiens FPÖ-Landesparteichef Dominik Nepp und der Wiener Klubobmann Maximilian Krauss. In den vergangenen Jahren waren Generalsekretär Christian Hafenecker und FPÖ-Urgestein Andreas Mölzer Stammgäste, auch mit ihnen kann man wohl rechnen.

Wer fehlt am Ball?

Wer hingegen dem Ball wie üblich fernbleibt, ist Parteichef Herbert Kickl. Er hat die Veranstaltung bislang noch nie besucht, da er kein Mitglied einer Studentenverbindung ist. 

Ebenfalls fehlen wird Baumeister Richard Lugner, der im Vorjahr verstarb. Er begleitete Norbert Hofer, Abgeordneter im burgenländischen Landtag, bereits zweimal zum Ball.

Akademiker- statt WKR-Ball

Der Akademikerball ist der Nachfolger des WKR-Balls, der 1952 das erste Mal stattgefunden hat und von Farben tragenden und mehrheitlich schlagenden Hochschulkorporationen ausgerichtet wurde. Noch zu Zeiten des WKR-Balls war etwa Rassemblement-National-Chefin Marine Le Pen in der Hofburg zu Gast.

Wie jedes Jahr wird auch heuer mit Demos gegen die Veranstaltung gerechnet. Die Plattform "Offensive gegen Rechts" hat ab 17 Uhr wieder zu einem Demonstrationszug gegen den Burschenschafterball aufgerufen. Die Route geht vom Universitätsring über den Hohen Markt zum Stephansplatz. 

Friedliche Demos gegen Akademikerball

Zusammenfassung
  • Am Freitag findet wieder der umstrittene, freiheitliche Akademikerball in der Wiener Hofburg statt.
  • Während FPÖ-Chef Herbert Kickl dem Ball fernbleibt, wird mit Nationalratspräsident Walter Rosenkranz und Wiens Landesparteichef Dominik Nepp blaue Prominenz erwartet.