Bitschi als Landesparteiobmann der FPÖ Vorarlberg bestätigt
Der Landeshauptmann-Stellvertreter nahm die jüngsten Wahlergebnisse bei der Landtagswahl 2024 (28 Prozent, historisch bestes Ergebnis der FPÖ Vorarlberg) und bei den Gemeindewahlen 2025 als Bestätigung dafür, "dass wir in den vergangenen Jahren vieles richtig gemacht haben". Am Ziel sei man freilich noch nicht angelangt. "Ich sitze im Landhaus im dritten Stock", merkte er an - der Landeshauptmann hat sein Büro im sechsten Stock. "Gehen wir diesen Weg weiter", appellierte er an die Anwesenden. Man werde Vorarlberg wieder an die Spitze bringen, und so könne man 2029 auch wieder "Unmögliches möglich machen", wie es im vergangenen Jahr bereits gelungen sei. Explizit ausgesprochen wurde das Ziel "Landeshauptmann" nicht.
In Bezug auf den im vergangenen Herbst gelungenen Einzug in die Landesregierung anerkannte Bitschi, dass die Vorarlberger ÖVP als Wahlsieger das Wahlergebnis respektiert habe - anders als auf Bundesebene. Nicht umsonst sei die Bundes-FPÖ "in Rekordgeschwindigkeit" in Richtung der 40 Prozent-Marke unterwegs.
An "zehn Jahren Schwarz-Grün" in Vorarlberg (2014-2024, Anm.) ließ Bitsch hingegen kein gutes Jahr. "Es gibt einiges aufzuräumen, die Herausforderung ist größer als gedacht", stellte der 34-Jährige fest. Das Geld sei mit beiden Händen zum Fenster hinausgeschmissen worden. Die Erwartungshaltung an ihn und an die FPÖ sei riesig, man werde liefern, versprach er. Im Sozialbereich gelte die Steiermark mit dem "härtesten Sozialgesetz Österreichs" als Vorbild, bei der Infrastruktur werde man den Bau des Stadttunnel Feldkirch und das Projekt Bodenseeschnellstraße (S18) mit aller Intensität vorantreiben. Und noch eines habe sich seit Schwarz-Grün geändert. "Die Politik des erhobenen Zeigefingers wurde abgestellt", so der alte und neue FPÖ-Landesparteichef.
Ebenfalls einstimmig gewählt wurden die Stellvertreter von Bitschi und der Landesparteivorstand. Klubobmann Markus Klien sowie Joachim Fritz und Andrea Kerbleder bleiben wie bisher Obmann-Stellvertreter. Aus dem Landesparteivorstand schieden Reinhard Bösch, Vorgänger von Bitschi als Landesparteichef und viele Jahre Nationalratsabgeordneter, sowie Florian Kasseroler aus.
Bitschi für Kickl junger, geerdeter, erfolgreicher Obmann
Bundesparteichef Herbert Kickl, der am Freitag schon zuvor einen "heißen politischen Herbst" versprochen hatte, war aus terminlichen Gründen nicht persönlich anwesend, grüßte aber per Videobotschaft. Dabei bezeichnete er Bitschi als "jungen, geerdeten, erfolgreichen Obmann". Er lobte die Landespartei für ihren Einzug in die Landesregierung im vergangenen Herbst und stellte angesichts von fünf Regierungsbeteiligungen in den Bundesländern fest: "Der Erfolgszug der FPÖ wird von vielen gezogen, dazu gehören die starken Länder." Die Bundespartei werde im Herbst Lösungen aufzeigen, die die bereits "gescheiterte Ampelregierung" nicht habe. Tragende Säulen seien dabei "Freiheit, Fortschritt, Fairness, Frieden", so der Bundesparteichef. Der steirische Landeshauptmann Mario Kunasek richtete ebenfalls in einer Videobotschaft Grußworte an den Landesparteitag. "Ein FPÖ-Landeshauptmann ist möglich", machte er den Gesinnungsgenossen in Vorarlberg Mut.
Seit jungen Jahren engagiert
Obwohl Bitschi erst 34 Jahre alt ist, ist er bereits lange im politischen Geschäft. 2013 übernahm er die Obmannschaft der Freiheitlichen Jugend in Vorarlberg (bis 2017), von 2014 bis 2024 saß er als Abgeordneter im Landtag, in den zweiten fünf Jahren als Klubobmann. 2016 wurde er zu einem der Stellvertreter des damals zum Landesparteichef bestimmten Reinhard Bösch gewählt, ehe er im Juni 2018 dessen Nachfolger wurde.
Zusammenfassung
- Christof Bitschi wurde beim 34. Landesparteitag der FPÖ Vorarlberg in Hohenems mit 100 Prozent der Stimmen als Landesparteiobmann bestätigt – ein Anstieg gegenüber 99,1 Prozent im Jahr 2021.
- Die FPÖ Vorarlberg erzielte bei der Landtagswahl 2024 ihr historisch bestes Ergebnis mit 28 Prozent, und Bitschi deutete an, bei der Landtagswahl 2029 Landeshauptmann werden zu wollen.
- Auch der Landesparteivorstand und die Stellvertreter wurden einstimmig gewählt; Bundesparteichef Herbert Kickl lobte Bitschi per Videobotschaft als „jungen, geerdeten, erfolgreichen Obmann“.