APA/APA (AFP)/ERIC BARADAT

Biden: Rassismus in den USA "Muss aufhören"

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US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris kritisierten am Freitag den Rassismus in den USA scharf. Sie appellierten bei ihrem Besuch in Atlanta gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit. Zuletzt wurden in Atlanta acht Menschen erschossen, sechs davon hatten einen asiatischen Hintergrund. Die Tat entfacht nun die Rassismus-Debatte in den USA neu.

Nach den tödlichen Angriffen auf mehrere asiatische Massage-Salons im Großraum Atlanta hat US-Präsident Joe Biden Hass und Rassismus aufs Schärfste verurteilt. "Wir müssen unsere Herzen wandeln. Hass darf in Amerika keinen sicheren Hafen haben. Es muss aufhören", appellierte Biden am Freitag bei einem Besuch in Atlanta im Bundesstaat Georgia. Der Demokrat forderte zudem dazu auf, Diskriminierung und Rassismus nicht unwidersprochen zu lassen und damit zu tolerieren.

"Dürfen keine Komplizen sein"

"Weil unser Schweigen uns zu Komplizen macht. Wir dürfen keine Komplizen sein", betonte Biden. Rassismus sei ein "hässliches Gift", das die Vereinigten Staaten schon zu lange verfolge. Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris, deren Mutter einst aus Indien in die USA eingewandert war, trafen sich in Atlanta mit Vertretern der asiatischstämmigen Gemeinschaft.

"Rassismus ist in Amerika eine Tatsache und ist es immer gewesen", sagte Harris. "Fremdenfeindlichkeit ist in Amerika eine Tatsache und ist es immer gewesen, genauso wie Sexismus." Alle Menschen müssten als Amerikaner wahrgenommen werden, und nicht als Mitglieder einer bestimmten Gruppe, forderte sie. "Jemandem Unrecht zu tun bedeutet, uns allen Unrecht zu tun", mahnte Harris.

Rassismus-Debatte neu entfacht

Die tödliche Angriffsserie in Georgia hatte einen Schock ausgelöst und in den USA die Debatte über zunehmende Diskriminierung asiatischstämmiger Amerikaner neu entfacht. Nachdem Ex-Präsident Donald Trump das Coronavirus häufig als "China-Virus" bezeichnet hatte, berichteten viele asiatischstämmige US-Bürger, dass sie vermehrt Anfeindungen und Gewalt ausgesetzt waren.

Tödlicher Angriff in Atlanta

Am Dienstag waren in drei Massage-Salons in und um Atlanta binnen kurzer Zeit acht Menschen erschossen worden. Sechs der acht Todesopfer hatten einen asiatischen Hintergrund, sieben Opfer waren Frauen. Ein Mann überlebte schwer verletzt. Ein 21-jähriger Weißer gestand die Taten. Er gab der Polizei zufolge an, er habe nicht aus rassistischen Motiven gehandelt. Als Antrieb für die brutalen Angriffe nannte er Sexsucht und das Ziel, die "Versuchung" durch Massage-Salons ausmerzen zu wollen.

Die Polizei betonte am Mittwoch jedoch, es sei zu früh, um klare Aussagen über das Tatmotiv zu treffen und darüber, ob es sich um ein Hassverbrechen handle. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Festgenommenen Mord und schwere Körperverletzung vor.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach den tödlichen Angriffen auf mehrere asiatische Massage-Salons im Großraum Atlanta hat US-Präsident Joe Biden Hass und Rassismus aufs Schärfste verurteilt.
  • "Rassismus ist in Amerika eine Tatsache und ist es immer gewesen", sagte Harris.
  • "Fremdenfeindlichkeit ist in Amerika eine Tatsache und ist es immer gewesen, genauso wie Sexismus."
  • Am Dienstag waren in drei Massage-Salons in und um Atlanta binnen kurzer Zeit acht Menschen erschossen worden.

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