Kämpfer der "Freies Russland Legion" in einer VideobotschaftTwitter/Screenshot

Pro-ukrainische "Legion Freiheit Russlands" erobert russischen Grenzort

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Eine Gruppe pro-ukrainischer russischer Kämpfer, die sich selbst die "Legion Freiheit Russlands" nennt, hat offenbar einen Grenzort in der russischen Region Belgorod erobert. Russische Behörden sprechen von "Saboteuren".

Seit den frühen Morgenstunden gibt es heftige Gefechte an der ukrainisch-russischen Grenze. Der Grenzübergang in der Ortschaft Kozinka im Oblast Belgorod wurde von russischen Anti-Putin-Kämpfern angegriffen. Beteiligt waren mehrere Dutzend Kämpfer und auch gepanzerte Fahrzeuge. Unbestätigten Meldungen zufolge sollen die Aufständischen auch Hubschrauber im Einsatz haben.

Die "Legion Freiheit Russlands" hat sich in einer Videobotschaft auf sozialen Netzwerken an die Öffentlichkeit gewandt. Sie fordert die russische Bevölkerung und die russische Armee zum Widerstand gegen Putin auf. "Es ist Zeit, der Diktatur des Kremls ein Ende zu setzen", sagt ein Kommandant in die Kamera.

Der ukrainische Militärgeheimdienst bestätigte unterdessen Kämpfe in der Region. Die ausschließlich aus russischen Staatsbürgern bestehenden Einheiten "Russisches Freiwilligenkorps" und "Legion Freiheit Russlands" hätten "eine Operation zur Befreiung des Gebiets Belgorod vom sogenannten Putin-Regime begonnen", sagte Militärgeheimdienstsprecher Andrij Jussow im ukrainischen Fernsehen.

Kreml spricht von Verletzten, Videos zeigen Tote

Offiziellen russischen Angaben zufolge sind zwei Menschen durch Beschuss verletzt worden. Ein Mann und eine Frau seien nach Minenexplosionen ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, am Montag auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Frau werde auf der Intensivstation behandelt.

Social-Media-Videos der Anti-Putin-Kämpfer zeigen das verwüstete Gebäude der örtlichen Grenztruppen. Dabei sind die Leichen mehrerer russischer Soldaten zu sehen.

Videos auf Twitter zeigen zudem offenbar Busse, die zur Evakuierung von Zivilisten aus den umliegenden Ortschaften in die Region geschickt werden.

Unklar ist, wer hinter der Gruppe angeblicher Anti-Putin-Partisanen steckt und ob es sich tatsächlich um russische Regimegegner handelt. Zumindest scheinen die Kämpfer militärische Unterstützung von der Ukraine zu bekommen.

Schon einmal Angriff von Anti-Putin-Partisanen

Bereits im März dieses Jahres hatte eine Gruppe angeblicher russischer Anti-Putin-Partisanen in der Grenzregion Brjansk russisches Territorium angegriffen. Nachdem sie zunächst einen Landstrich als "befreit" erklärten, zogen sie sich vor anrückenden russischen Truppen zurück.

ribbon Zusammenfassung
  • Seit den frühen Morgenstunden gibt es heftige Gefechte an der ukrainisch-russischen Grenze.
  • Der Grenzübergang in der Ortschaft Kozinka im Oblast Belgorod wurde von russischen Anti-Putin-Kämpfern angegriffen.
  • Offiziellen russischen Angaben zufolge sind zwei Menschen durch Beschuss verletzt worden.
  • Social-Media-Videos der Anti-Putin-Kämpfer zeigen das verwüstete Gebäude der örtlichen Grenztruppen. Dabei sind die Leichen mehrerer russischer Soldaten zu sehen.
  • Bereits im März dieses Jahres hatte eine Gruppe angeblicher russischer Anti-Putin-Partisanen in der Grenzregion Brjansk russisches Territorium angegriffen.