Kapitol-Sturm: Trump-Ministerin tritt zurück, Republikaner wenden sich ab

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Verkehrsministerin Elaine Chao tritt zurück. Immer mehr Reublikaner wenden sich vom amtierenden Präsidenten Donald Trump ab.

Einen Tag nach dem Angriff auf das Kapitol durch Anhänger von US-Präsident Donald Trump ist ein erstes Mitglied seines Kabinetts zurückgetreten. Verkehrsministerin Elaine Chao teilte am Donnerstag mit, sie werde ihr Amt am Montag aufgeben. Chao war seit dem Beginn von Trumps Amtszeit im Jänner 2017 Verkehrsministerin. Von 2001 bis 2009 war sie unter Präsident George W. Bush Arbeitsministerin.

Chao ist die Ehefrau des Mehrheitsführers der Republikaner im US-Senat, Mitch McConnell. McConnell war ein enger Verbündeter Trumps. Er geriet dann aber in die Kritik des Präsidenten, als er dessen Versuche, den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl am 3. November noch zu kippen, nicht unterstützen wollte.

Mächtige Republikaner wenden sich von Trump ab

Die republikanische Kongressabgeordnete Liz Cheney, Tochter des ehemaligen republikanischen Vizepräsidenten Dick Cheney und eine der einflussreichsten Republikanerinnen, beschuldigte Trump auf Twitter, die Gewalt bewusst provoziert zu haben.

Mit Adam Kinzinger hat auch bereits der erste republikanische Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus bereits offen zu einer Amtsenthebung von Tump aufgerufen. Dazu solle der 25. Verfassungszusatz angewendet werden, der eine Amtsenthebung des Präsidenten regele, erklärte Kinzinger am Donnerstag auf Twitter. "Alles deutet darauf hin, dass der Präsident sich losgelöst hat, nicht nur von seiner Pflicht oder sogar seinem Eid, sondern von der Realität selbst."

Mehrere Republikaner warfen Trump vor, er habe den Gewaltausbruch angezettelt. Sein früherer Stabschef Mick Mulvaney trat aus Protest vom Posten des Nordirland-Beauftragten zurück. Auch Finanzminister Steven Mnuchin verurteilte den Sturm auf das Kapitol.

"Das sind Attentäter und keine Gefolgsleute der Republikaner"

Ralph Freund, Vizepräsident "Republicans Overseas Germany", spricht im Interview bei PULS 24 Anchor Rene Ach über die Krawalle in Washington, Donald Trump und die Republikanische Partei.

Auch die loyalsten Gefolgsmänner wenden sich ab

Der amtierende US-Heimatschutzminister Chad Wolf hat Präsident Donald Trump "angefleht", die Gewalt nachdrücklich zu verurteilen. Die Gewalt sei "tragisch und widerlich" gewesen, erklärte Wolf am Donnerstag. Das Vorgehen einiger Anhänger des Präsidenten sei "inakzeptabel". Trump und alle Politiker müssten dies deutlich verurteilen, forderte er. Wolf galt bisher als extrem loyaler Gefolgsmann Trumps - nicht zuletzt bei den Bemühungen, die Einwanderung zu beschränken und den Bau der Mauer an der Grenze zu Mexiko voranzutreiben. 

Regierungskreisen zufolge ist inzwischen auch Trumps führender Berater in der Russland-Politik, Ryan Tully, zurückgetreten. Weitere Rücktritte von Mitgliedern des Nationalen Sicherheitsrates seien zu erwarten, sagte ein Regierungsvertreter zu Reuters.

ribbon Zusammenfassung
  • Immer mehr Reublikaner wenden sich vom amtierenden Präsidenten Donald Trump ab.
  • Verkehrsministerin Elaine Chao teilte am Donnerstag mit, sie werde ihr Amt am Montag aufgeben. Sie war seit dem Beginn von Trumps Amtszeit im Jänner 2017 Verkehrsministerin.
  • Chao ist außerdem die Ehefrau des mächtigen republikanischen Mehrheitsführers Mitch McConnell. McConnell war ein enger Verbündeter Trumps.
  • Die republikanische Kongressabgeordnete Liz Cheney, Tochter des ehemaligen republikanischen Vizepräsidenten Dick Cheney und eine der einflussreichsten Republikanerinnen, beschuldigte Trump auf Twitter, die Gewalt bewusst provoziert zu haben.
  • Mit Adam Kinzinger hat auch bereits der erste republikanische Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus bereits offen zu einer Amtsenthebung von Tump aufgerufen. Dazu solle der 25. Verfassungszusatz angewendet werden, so Kinzinger.
  • Regierungskreisen zufolge ist inzwischen auch Trumps führender Berater in der Russland-Politik, Ryan Tully, zurückgetreten. Weitere Rücktritte von Mitgliedern des Nationalen Sicherheitsrates seien zu erwarten, sagte ein Regierungsvertreter zu Reuters.

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