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Belgische Medien: Macron führt bei Präsidentenwahl

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Amtsinhaber Emmanuel Macron führt nach belgischen Medienberichten bei der Präsidentenwahl in Frankreich. Demnach liegt er mit 55 bis 58 Prozent der Stimmen vor seiner rechten Konkurrentin Marine Le Pen.

Das berichteten der belgische Sender RTBF und die Zeitung "La Libre" am Sonntagnachmittag unter Berufung auf Umfragen bis 17.00 Uhr. Nach französischem Recht dürfen solche Befragungen erst mit Schließung der Wahllokale um 20.00 Uhr veröffentlicht werden.

Der 44-jährige Macron und seine Frau Brigitte gingen in Le Touquet am Ärmelkanal zur Wahl, wo sie ein Ferienhaus besitzen. Die 53-jährige Le Pen gab in ihrer nordfranzösischen Hochburg Henin-Beaumont ihre Stimme ab. Beide Kandidaten suchten dabei noch einmal das Gespräch mit Anhängern und Wählern.

Wahlbeteiligung sank

Die Wahlbeteiligung betrug um 17.00 Uhr laut Innenministerium 63,23 Prozent und war damit mehr als zwei Prozentpunkte niedriger als vor fünf Jahren (65,30 Prozent) zur selben Uhrzeit. Sie war zudem fast zwei Punkte niedriger als in der ersten Wahlrunde am 10. April.

Mehr Enthaltungen

Die Enthaltung dürfte nach Schätzungen von vier Meinungsforschungsinstituten bei 28 Prozent liegen und damit um 2,5 Prozentpunkte höher als 2017. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre war mit einer hohen Enthaltung gerechnet worden, zumal derzeit Schulferien sind.

Roek in Paris: Viele wählen Macron, um Le Pen zu verhindern

PULS 24 Reporterin Josephine Roek berichtet aus Paris vor der Präsidenten-Stichwahl, dass viele Emmanuel Macron wählen würden, jedoch nicht aus Überzeugung, sondern nur, um die extrem rechte Kandidatin Marine Le Pen zu verhindern.

In den letzten Umfragen kam Macron auf 56,5 Prozent und lag damit rund zehn Prozentpunkte vor Le Pen. Er ist jedoch weit von seinem Ergebnis von 2017 entfernt, als beide Kandidaten schon einmal gegeneinander angetreten waren. Damals siegte Macron mit 66,1 Prozent zu 33,9 Prozent und wurde mit 39 Jahren der jüngste Präsident der Fünften Republik.

Die Wahllokale bleiben bis 19.00 Uhr geöffnet, in Großstädten bis 20.00 Uhr. In den französischen Überseegebieten wurde bereits am Samstag gewählt. Erste Hochrechnungen werden ab 20.00 Uhr erwartet.

Macron wäre im Fall einer Wiederwahl der erste Präsident seit Jacques Chirac im Jahr 2002, der eine zweite Amtszeit antritt. Falls er gewinnt, wird er voraussichtlich auf dem Champ de Mars am Fuße des Eiffelturms seine Siegesrede halten.

Ausschreitungen befürchtet

Unterdessen wurde in der westfranzösischen Großstadt Rennes eine für den Wahlabend geplante Demonstration radikaler linker Gruppen verboten. Hintergrund ist die Sorge vor Ausschreitungen. Die nicht angemeldete Versammlung ab 20.00 Uhr sei illegal, teilte die Präfektur am Sonntag mit.  Bereits am Abend der ersten Wahlrunde sowie am darauffolgenden Wochenende sei es zu schweren Ausschreitungen mit erheblichen Sachbeschädigungen und Angriffen auf die Polizei gekommen, hieß es zur Begründung. 

Auch die US-Botschaft in Paris warnte vor möglicherweise gewaltsamen Protesten am Abend. Behörden gingen davon aus, dass es am Sonntag spontane Zusammenkünfte in verschiedenen französischen Städten geben werde, hieß es in einer Mitteilung. Brutale Ausschreitungen seien möglich. Proteste sollten gemieden werden.
 

ribbon Zusammenfassung
  • Amtsinhaber Emmanuel Macron führt nach belgischen Medienberichten bei der Präsidentenwahl in Frankreich.
  • Demnach liegt er mit 55 bis 58 Prozent der Stimmen vor seiner rechten Konkurrentin Marine Le Pen.
  • Das berichteten der belgische Sender RTBF und die Zeitung "La Libre" am Sonntagnachmittag unter Berufung auf Umfragen bis 17.00 Uhr.
  • Nach französischem Recht dürfen solche Befragungen erst mit Schließung der Wahllokale um 20.00 Uhr veröffentlicht werden.
  • Die Wahlbeteiligung betrug um 17.00 Uhr laut Innenministerium 63,23 Prozent und war damit mehr als zwei Prozentpunkte niedriger als vor fünf Jahren (65,30 Prozent) zur selben Uhrzeit.
  • Die Enthaltung dürfte nach Schätzungen von vier Meinungsforschungsinstituten bei 28 Prozent liegen und damit um 2,5 Prozentpunkte höher als 2017.

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