Polizei FrankreichAPA/AFP

Antisemitismus

Stuhl auf Kopf geschlagen: Rabbiner bei Paris angegriffen

06. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

In einem Vorort von Paris ist ein Rabbiner auf der Terrasse eines Cafés von einem Mann mit einem Stuhl angegriffen und am Kopf verletzt worden.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft kam der mutmaßliche Täter zunächst in Polizeigewahrsam und wurde nach einer psychiatrischen Untersuchung in eine Klinik eingewiesen.

Gegen ihn werde wegen einer schweren Gewalttat aus religiösen Gründen ermittelt. Der aus dem Gazastreifen stammende Angreifer trug einen Koran bei sich.

Der Bürgermeister von Neuilly-sur-Seine, Jean-Christophe Fromantin, erklärte, der Rabbiner sei nach dem Angriff in ein Krankenhaus gebracht worden. Mittlerweile habe er dieses aber wieder verlassen.

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich laut Staatsanwaltschaft um einen 28-Jährigen, der aus Rafah im Gazastreifen stammt und über deutschsprachige Ausweispapiere verfügt.

Wie die Zeitung "Le Parisien" berichtete, soll der Mann sich mit einer Duldung in Deutschland aufhalten können. Er sei unbewaffnet gewesen und habe einen Koran bei sich getragen.

Nicht der erste Angriff auf Rabbiner

Wie der Rabbiner dem Sender CNews schilderte, sei er in dem Café zu einem Gespräch verabredet gewesen, als er plötzlich von hinten einen Schlag auf den Kopf verspürt habe.

Zunächst habe er gedacht, es sei etwas vom Dach des Cafés auf ihn herabgefallen.

Es schmerze ihn, dass er angegriffen worden sei, weil er eine Kippa getragen habe und als Jude erkennbar gewesen sei. Religion dürfe niemals zu einem Auslöser für Gewalt werden.

Nach Medienberichten war der Rabbiner erst vor einer Woche im nordfranzösischen Badeort Deauville von drei Betrunkenen angegriffen und heftig geschlagen worden.

Zusammenfassung
  • In Neuilly-sur-Seine bei Paris wurde ein Rabbiner auf der Terrasse eines Cafés von einem 28-jährigen Mann aus dem Gazastreifen mit einem Stuhl am Kopf verletzt.
  • Der mutmaßliche Täter, der einen Koran bei sich trug und über deutschsprachige Ausweispapiere verfügt, wurde nach einer psychiatrischen Untersuchung in eine Klinik eingewiesen und wegen einer schweren Gewalttat aus religiösen Gründen angezeigt.
  • Der Rabbiner, der das Krankenhaus nach kurzer Zeit wieder verlassen konnte, war bereits eine Woche zuvor im Badeort Deauville von drei Betrunkenen angegriffen worden.