Amnesty International: Ukrainer werden verschleppt und umgesiedelt

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Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International interviewte 88 Zivilisten aus den Regionen Charkiw, Luhansk, Cherson und Saporischschja.

Es handle sich dabei um viele "wirklich dramatische Geschichten" erklärt Annemarie Schlack, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich, im Gespräch mit PULS 24 Anchor Jakob Wirl. Die betroffenen Personen seien entweder in von Russland besetzte Gebiete oder direkt nach Russland verschleppt worden.

Kinder und Jugendliche betroffen

Das sei "Teil der russischen Kriegstaktik" und ziele darauf ab, "der Zivilbevölkerung weiter Leid zuzufügen", so Schlack. Im Zuge dieser Vorgänge seien auch Kinder und Jugendliche von ihren Eltern getrennt und verschleppt worden. 

Schon zu Beginn des Krieges habe Russland die Adoptions- und Einwanderungsgesetze vereinfacht, erklärt Schlack. Sie erkläre das damit, dass die "ukrainische Identität ausgelöscht" werden solle.

Systematische Folter?

Es gäbe in ihrem Bericht auch Beispiele von Folter, so die Amnesty-Geschäftsführerin. Ob das ein "systematisches" Vorgehen sei, könne man erst im Nachhinein beurteilen. Es gäbe jedoch viele Beispiele dafür.

Schlack betont, dass es wichtig sei, dass die Zivilbevölkerung weiter "hinschaut" und "wütend" bleibt. Sie hoffe, dass die Verantwortlichen sich vor einem Gericht für ihre Taten verantworten müssen.

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  • Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International interviewte 88 Zivilisten aus den Regionen Charkiw, Luhansk, Cherson und Saporischschja.