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Umfrage: Mehrheit sieht "echtes Spionage-Problem"

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Die Spionage-Causa rund um Egisto Ott entwickelt sich immer mehr zur Staatsaffäre. Über 50 Prozent der Österreicher:innen orten ein Spionageproblem im Land - das ist das Ergebnis der "Aktuell" Frage der Woche.

Beinahe täglich kommen neue Details zur Causa Ott ans Licht. Es gab Hausdurchsuchungen und Festnahmen. Die Ermittlungen und Handlungsstränge reichen teils Jahre zurück.

Deshalb wollte man von 500 Österreicher:innen wissen, welche Meinung sie zu den mutmaßlichen Spionagetätigkeiten eines Geheimdienstmitarbeiters für Russland haben. Die "Aktuell" Frage der Woche lautete: "Hat Österreich ein Spionageproblem?"

Mehrheit sieht Spionage-Problem

Derzeit wird wegen mutmaßlicher Spionagetätigkeiten eines österreichischen Geheimdienstmitarbeiters für Russland ermittelt – zwei Antworten auf diesen Sachverhalt standen zur Auswahl. Bei der Antwortmöglichkeit, dass Österreich ein echtes Spionageproblem hat, sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, stimmten insgesamt 52 Prozent der Befragten zu.

"Aktuell" Frage der Woche: 12.04.2024PULS 24

Besonders groß war die Zustimmung bei Grün-Wähler:innen mit 66 Prozent, gefolgt von Wähler:innen der SPÖ und der Bierpartei (jeweils 64 Prozent) und potenziellen NEOS-Wähler:innen (63 Prozent).

Während auch noch 56 Prozent der Befragten aus dem Wählerkreis der ÖVP ein Spionageproblem orten, ist unter FPÖ-Wähler:innen nur zu 30 Prozent ein solches vorhanden. 

"Aktuell" Frage der Woche: 12.04.2024PULS 24

Mehr als Hälfte der FPÖ-Wähler sieht wichtigere Probleme

Dass es in Österreich aktuell weitaus wichtigere Themen als Spionage gibt, selbst wenn die Vorwürfe stimmen, war eine weitere Aussage, der die Befragten zustimmen konnten.

Hier gab es unter den FPÖ-Wähler:innen mit 51 Prozent den größten Zuspruch, gefolgt von der ÖVP-Wählerschaft mit 40 Prozent und Wähler:innen der NEOS mit 34 Prozent.

Während dieser Aussage auch 31 Prozent der SPÖ-Wähler:innen und 28 Prozent von Bierpartei-Wähler:innen zustimmten, waren nur 26 Prozent der Grün-Wähler:innen dieser Ansicht. 

Was bedeutet das für die FPÖ?

"Eine Mehrheit der Österreicher:innen nimmt ein echtes Spionageproblem wahr. Nur die FPÖ-Wählerschaft, deren Partei durch die Vorwürfe stark unter Druck steht, findet, dass es derzeit wichtigere Probleme gäbe", ordnet Alexandra Siegl, Meinungsforscherin bei Peter Hajek Public Opinion Strategies, ein. 

Daher könnte das gar nicht allzu große Auswirkungen auf die Umfragewerte der Freiheitlichen haben. "Die FPÖ fällt also aufgrund der Causa nicht gleich ins Bodenlose, wie manch einer vielleicht erwartet hätte. Ganz unberührt lässt sie die Affäre aber auch nicht", so Siegl. 

Aber: "Immerhin 30 Prozent der FPÖ-Wähler tun die Vorwürfe nicht leichtfertig ab. Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich die Causa längerfristig auf die Umfragewerte der FPÖ auswirkt". 

Der pointierte Polit-Talk "Aktuell: Die Woche" mit Moderator Meinrad Knapp, Politikberater Thomas Hofer und Meinungsforscher Peter Hajek lässt immer freitags um 18:00 Uhr auf PULS 24, um 22:20 Uhr bei ATV und auf Österreichs SuperStreamer JOYN die politische Woche Revue passieren.

Untersuchungsdesign: Auftraggeber: ATV - Methode: Online-Befragung - Zielgruppe: Wahlberechtigte Österreicher:innen - Stichprobe: 500 Befragte - Maximale Schwankungsbreite: +/- 4,4 Prozent - Feldarbeit: 08. bis 11. April 2024

ribbon Zusammenfassung
  • Die Spionage-Causa rund um Egisto Ott entwickelt sich immer mehr zur Staatsaffäre.
  • Über 50 Prozent der Österreicher:innen orten ein Spionageproblem im Land - das ist das Ergebnis der "Aktuell" Frage der Woche.