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Afghanin erhält in Dänemark Asyl aufgrund von Geschlecht

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Nach einer Praxisänderung haben eine Afghanin und ihre Tochter in Dänemark erstmals eine Aufenthaltsgenehmigung aufgrund ihres Geschlechts erhalten.

Das teilte der dänische Flüchtlingsausschuss am Freitag mit, nachdem die Einrichtung Anfang der Woche entschieden hatte, die Asylpraxis für Frauen und Mädchen aus Afghanistan zu ändern. Ihnen kann seitdem grundsätzlich allein wegen ihres Geschlechts Asyl gewährt werden.

Verschlechterte Situation für Frauen und Mädchen

Grund dafür ist die verschlechterte Lage für Frauen und Mädchen in Afghanistan, seit die Taliban dort vor eineinhalb Jahren zurück an die Macht gekommen sind. Aus einer anonymisierten Zusammenfassung des Falls geht hervor, dass die Afghanin und ihre minderjährige Tochter 2018 nach Dänemark gekommen sind. Demnach hatte die Frau seit ihrer Kindheit im Iran gelebt.

Angst vor Femizid

Im Falle einer Rückkehr nach Afghanistan fürchtete sie, von ihrem Ehemann oder dessen Familie getötet zu werden. Der Mann habe sie in der Vergangenheit verbal, körperlich und sexuell angegriffen. Sie habe zudem ein Verhältnis mit einem anderen Mann gehabt, was das Umfeld ihres Gatten herausgefunden habe. Auf Untreue stehe in Afghanistan die Todesstrafe durch Steinigung, führte die Frau den Angaben zufolge in ihrem Asylantrag an.

Der Flüchtlingsausschuss (Flygtningenævnet) ist eine staatliche Einrichtung, die dem dänischen Ausländerministerium untergeordnet ist. Er trifft die endgültigen Entscheidungen über den Asylstatus und Aufenthaltsgenehmigungen von Flüchtlingen und Migranten.

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  • Nach einer Praxisänderung haben eine Afghanin und ihre Tochter in Dänemark erstmals eine Aufenthaltsgenehmigung aufgrund ihres Geschlechts erhalten.

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