63 Menschen in Al-Fashir im Sudan in einer Woche verhungert
In der Zählung seien nur Menschen, die in Krankenhäusern an Mangelernährung gestorben seien. Häufig würden Familien ihre Toten begraben, ohne vorher ärztliche Hilfe gesucht zu haben.
Im Sudan liefern sich die Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo einen blutigen Machtkampf. Der Norden und der Osten des Landes sind weitestgehend unter der Kontrolle der Militärregierung. Die RSF kontrolliert große Gebiete des Südens und fast die komplette Region Darfur.
Al-Fashir ist die letzte größere Stadt in Darfur, die noch von der Armee kontrolliert wird. Kämpfer der RSF-Miliz belagern die Stadt seit Mai 2024, die Menschen sind komplett von Hilfslieferungen abgeschnitten. Tausende von ihnen drohen nach Einschätzung des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) zu verhungern.
Der Konflikt im Sudan hat die größte Hunger- und Flüchtlingskrise der Welt ausgelöst. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR wurden in den vergangenen zwei Jahren zehntausende Menschen getötet und mehr als 14 Millionen Menschen gewaltsam vertrieben.
Zusammenfassung
- In der belagerten Stadt Al-Fashir in Darfur sind laut Angaben eines Gesundheitsvertreters innerhalb einer Woche mindestens 63 Menschen verhungert, die meisten davon Frauen und Kinder.
- Die RSF-Miliz schneidet Al-Fashir seit Mai 2024 komplett von Hilfslieferungen ab, sodass laut Welternährungsprogramm Tausende weitere Menschen vom Hungertod bedroht sind.
- Seit Beginn des Machtkampfs zwischen Armee und RSF wurden im Sudan laut UNHCR zehntausende Menschen getötet und mehr als 14 Millionen vertrieben.