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Zwei "andere" Neujahrskonzerte mit mehr Komponistinnen

Heute, 05:00 · Lesedauer 2 min

Zwei Komponistinnen haben die Wiener Philharmoniker bei ihrem Neujahrskonzert 2026 im Programm: Josephine Weinlich (1848-1887) und Florence Price (1887-1953). Wer mehr von Weinlich, der Gründerin des ersten europäischen Damenorchesters, hören will, dem oder der bieten sich rund um den Jahreswechsel zwei Konzerte an, in denen überhaupt deutlich mehr Komponistinnen gespielt werden: das "3. Neujahrskonzert der Komponist:innen" und das "Silvesterkonzert der Komponistinnen".

Vor zwei Jahren wurde im Wiener Ehrbar Saal nach einem Konzept der Musikwissenschafterin und Journalistin Irene Suchy erstmals zum "1. Neujahrskonzert der Komponistinnen" geladen. Heuer spielt das Ensemble F am 30. Dezember im Brahms-Salon in Wien und am 31. Dezember im Kapitelsaal in Salzburg. Das von Suchy moderierte Konzert beginnt programmatisch mit Josefine Weinlichs "Frauen-Emanzipations-Marsch" und endet mit ihrem Walzer "Freie Gedanken". Dazwischen gibt es Walzer u.a. von Leopoldine Blahetka, Teresa Carreño und Henriette Fahrbach, eine Polka von Gisela Frankl, zwei Wienerlieder von Mathilde Kralik und einen Tango von Melissa Coleman. In das weibliche Programm hineingeschmuggelt hat sich die Flora-Quadrille von Johann Strauss Vater.

Johann Strauss Sohn ist neben Eduard Strauss, Josef Strauss und Ludwig van Beethoven auf dem Programm des "3. Neujahrskonzert der Komponist:innen" im Wiener Ehrbar Saal, bei dem sich die 24-köpfige Ehrphilharmonie Wien als neues Hausorchester des traditionsreichen, seit 150 Jahren bestehenden und heute von Cathrin Chytil geleiteten Konzertsaals präsentiert. Gegründet wurde dieses Orchester von Andrea Götsch, Mitglied der Wiener Philharmoniker und Gründungsmitglied von La Philharmonica, einem Kammerensemble aus weiblichen Mitgliedern der Wiener Philharmoniker. Diesmal bestreitet man das Programm in ausgewogener Geschlechterparität.

Josephine Weinlich ist mit einer Polka vertreten, Johanna Doderer mit ihrem "Schneerosen Walzer", Alma Deutscher mit dem "Sirenengänge Walzer" und der "Grinzinger Polka". Pianistin Mitra Kotte spielt den zweiten Satz eines Klavierkonzerts von Luise Adolpha Le Beau. "Wir möchten musikalische Vielfalt zeigen - über Epochen, Geschlechter und Stile hinweg", sagt Dirigentin Götsch. "Uns fasziniert, wie sich verschiedene musikalische Sprachen gegenseitig spiegeln und bereichern. Am Ende geht es immer um das Verbindende: um Klang, Emotion und gemeinsames Erleben."

(S E R V I C E - Silvesterkonzert der Komponistinnen: 30. Dezember, 19.30 Uhr, im Brahms-Salon, Wien 4, Paniglgasse 5a, 31. Dezember, 17 Uhr, im Kapitelsaal, Salzburg, Kapitelplatz 6; Reservierungen per Mail: info@frauenkammerorchester.at, per Telefon: 0680 / 2019054 oder 0670 / 350 88 22. https://www.maria-anna-mozart.at, https://www.erstes-frauen-kammerorchester.at/; 3. Neujahrskonzert der Komponist:innen: 1. Jänner 2026, 15 Uhr, Ehrbar Saal, Wien 4, Mühlgasse 30, https://ehrbarsaal.at/konzerte/neujahrskonzert-der-komponistinnen-2026/)

Zusammenfassung
  • Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 2026 präsentiert erstmals Werke von zwei Komponistinnen, Josephine Weinlich (1848-1887) und Florence Price (1887-1953).
  • Die 24-köpfige Ehrphilharmonie Wien und das Ensemble F setzen mit ihren Programmen auf Geschlechterparität und präsentieren Werke von mindestens sieben Komponistinnen sowie bekannten männlichen Komponisten.