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Whoopi Goldberg sorgt mit Äußerungen für Irritationen

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Hollywood-Star Whoopi Goldberg hat mit Äußerungen zum Holocaust für Irritationen gesorgt. Die afroamerikanische Schauspielerin sagte am Montag in der von ihr ko-moderierten Talkshow "The View", beim Holocaust sei es "nicht um Rasse" gegangen. Vielmehr habe es sich bei der Judenvernichtung um "Unmenschlichkeit des Menschen gegenüber dem Menschen" gehandelt. Daraufhin wurde sie vom US-Sender ABC für zwei Wochen als Moderatorin suspendiert.

Als ihr in der betreffenden Sendung andere Teilnehmerinnen der Gesprächsrunde widersprachen und anführten, die Nationalsozialisten hätten aufgrund eines rassistischen Weltbildes Juden sowie Sinti und Roma verfolgt, sagte Goldberg, das seien "zwei Gruppen weißer Menschen". Der Begriff der "Rasse" führe am Thema vorbei.

Die aus Filmen wie "Sister Act" und "Ghost" bekannte Schauspielerin erhielt für diese Äußerungen umgehend Widerspruch in den sozialen Netzwerken. "Rassismus war ein zentrales Element der Nazi-Ideologie", schrieb das Holocaust-Museum in Washington auf Twitter. "Juden wurden nicht über Religion, sondern über Rasse definiert. Die rassistischen Überzeugungen der Nazis haben Völkermord geschürt."

Der Chef der Anti-Rassismus-Gruppe Anti-Defamation League, Jonathan Greenblatt, twitterte, beim Holocaust sei es um die "systematische Vernichtung" der Juden gegangen, die von den Nationalsozialisten als "minderwertige Rasse" angesehen worden seien.

Goldberg entschuldigte sich schließlich für ihre Äußerungen. "Ich entschuldige mich für den Schmerz, den ich verursacht habe", schrieb die 66-Jährige auf Twitter. "Jüdische Menschen in aller Welt hatten immer meine Unterstützung, und das wird nicht nachlassen." Anstelle zu sagen, beim Holocaust sei es nicht um Rasse, sondern um Unmenschlichkeit gegangen, hätte sie sagen müssen, dass es um "beides" gegangen sei.

Die Chefin des TV-Senders ABC, Kim Godwin, erklärte daraufhin: "Whoopi hat sich zwar entschuldigt, aber ich habe sie gebeten, sich Zeit zu nehmen, um über die Auswirkungen ihrer Kommentare nachzudenken und zu lernen." Sie habe Goldberg "mit sofortiger Wirkung für zwei Wochen wegen ihrer falschen und verletzenden Kommentare" suspendiert.

In der Gesprächsrunde in "The View" im US-Sender ABC war es um die umstrittene Entscheidung eines Schulbezirks im US-Bundesstaat Tennessee gegangen, den weltberühmten Holocaust-Comic "Maus" aus Schulbibliotheken zu verbannen. Der Schulbezirk hatte dies mit Schimpfwörtern und einer Nacktszene begründet. Die Entscheidung gegen den mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Comic führte zu empörten Reaktionen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die afroamerikanische Schauspielerin sagte am Montag in der von ihr ko-moderierten Talkshow "The View", beim Holocaust sei es "nicht um Rasse" gegangen.
  • Der Chef der Anti-Rassismus-Gruppe Anti-Defamation League, Jonathan Greenblatt, twitterte, beim Holocaust sei es um die "systematische Vernichtung" der Juden gegangen, die von den Nationalsozialisten als "minderwertige Rasse" angesehen worden seien.

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