APA/Micaela Taroni

"Touch Nature": Schau im österreichischen Kulturforum in Rom

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Klimawandel, Luft- und Wasserverschmutzung, Lebensmittelverschwendung, Zerstörung von Lebensbereichen: 19 österreichische und italienische Künstler rufen zu Widerstand gegen die Ausbeutung des Planeten auf und entwerfen Strategien für einen grundlegenden Perspektivenwechsel sowie Visionen für eine Rückbindung des Menschen an die Natur. Damit befasst sich die Ausstellung "Touch Nature", die am Mittwochabend im Österreichischen Kulturforum in Rom eröffnet wurde.

Seit Jahren setzen sich die 19 Künstler in ihren Arbeiten mit der Wechselbeziehung zwischen den Lebewesen und ihrer Umwelt auseinander. Sie visualisieren die unwiderruflichen Veränderungen und deren Folgen im Anthropozän, dem Zeitalter, in dem der Mensch zum bestimmenden Einflussfaktor geworden ist. So zeigt der Kärntner Künstler Hans Schabus Bilder aus seinem Video "Kanaltal", die auf erschreckende Weise dokumentieren, wie der Eingriff des Menschen die Berglandschaft in Friaul verändert hat.

In "Figures of France" errichtet die Wienerin Claudia Märzendorfer ein Monument, das zugleich poetisch und bedrückend ist, in Anspielung auf die Plastikverschmutzung der Ozeane, eine tragische Folge des westlichen Konsumismus. Zu den österreichischen Künstlern, deren Werke die Kuratorin Sabine Fellner gewählt hat, zählt der in Wien lebende Oliver Ressler, der sich in seinen Filmen und Videos mit Demokratie, Ökonomie, Ökologie, sowie Widerstands- und Protestformen gegen politische Machteliten und der Entwicklung von Alternativmodellen beschäftigt. Vor dem Hintergrund der idyllischen Landschaft der Lofoten beschreibt "Leave It in the Ground" den Klimawandel nicht als technisches oder wissenschaftliches, sondern als politisches Problem, das künftig fundamentale soziale und politische Transformationen hervorrufen wird.

Die in Wien lebende Künstlerin Nives Widauer präsentiert in der bis zum 15. November laufenden Schau etwa Zeichnungscollagen, die in der Auseinandersetzung mit Rom und dem Honig entstanden sind. Widauer arbeitet mit verschiedensten Medien und Techniken: von Video- und Installationskunst, Fotografie und Bühnenbild bis hin zur Malerei. In ihrem künstlerischen Kosmos verbinden sich Leben und Kunst. "Ich bin in die Antike eingedrungen, Honig und Bienen spielten bei der Entwicklung Europas zur Großmacht eine tragende Rolle. Das sieht man ganz besonders in der Geschichte Roms. Ich suche gerne Verbindungen mit der Geschichte, so entstehen viele Werke langsam über die Jahre hinweg", erklärte die Künstlerin im Gespräch mit der APA in Rom.

"Die Künstler entwickeln Visionen für die Zukunft und zeigen, wie man mit Respekt und Achtung mit der Natur im Einklang leben kann. Sie richten nicht nur den Zeigefinger auf die aktuelle Situation, sondern sie weisen auch Wege zur respektvollen Begegnung mit der Umwelt", betonte Kuratorin Fellner. Sie arbeitet an der Idee, die Ausstellung in anderen Ländern im Dialog mit lokalen Künstlern zu zeigen.

Zwei Jahre lang lief die Planung für die Ausstellung, die durch das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA), das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) und die Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich, Kärnten und Vorarlberg unterstützt wird. " ́Touch Nature ́ lotet einen Bereich aus, den die österreichische Auslandskultur verstärkt in ihren Fokus rückt und dem auch das Österreichische Kulturforum Rom besondere Aufmerksamkeit schenkt. Diese Ausstellung hat Künstlern die Möglichkeit gegeben, das Thema der Beziehungen zwischen Menschen und Umwelt kreativ zu ergründen", sagte Georg Schnetzer, Direktor des Kulturforums in Rom.

Außenminister Alexander Schallenberg verfasste das Vorwort für den Katalog der Ausstellung. "Die Auslandskultur möchte Räume der Begegnung schaffen, in denen Ideen von österreichischen Pionieren zu Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen aus Kunst, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft international vernetzt werden. Immer mehr Kunstschaffende setzen sich mit Fragen der Ökologie und mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur auseinander. Die Ausstellung ́Touch Nature ́ legt davon Zeugnis ab", so Schallenberg.

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  • Sie arbeitet an der Idee, die Ausstellung in anderen Ländern im Dialog mit lokalen Künstlern zu zeigen.

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