APA/FLORIAN WIESER

Teurer Spaß

Song Contest in Wien: Was das Großevent wohl kostet

20. Aug. 2025 · Lesedauer 3 min

Der Song Contest kommt also ein drittes Mal in die Hauptstadt. 2015 machten Stadt, ORF und die EBU um die 30 Millionen Euro locker. Heuer dürften es weit mehr sein. Gleichzeitig bringt das Großevent einen enormen Werbewert und einen Boom für den Tourismus.

Bis zu 200 Millionen Menschen schauen den Eurovision Song Contest (ESC) jährlich. Auch von 19. bis 23. Mai 2015, der ESC-Finalwoche in Wien, schaffte man derartige Zuschauerzahlen - damals sogar erstmals mit chinesischem Publikum

Zehn Jahre später kommt der ESC dank Countertenor JJs "Wasted Love" wieder nach Wien, wie seit Mittwoch feststeht. 2015 berechnete das Institut für Höhere Studien (IHS) eine Bruttowertschöpfung von rund 38 Millionen Euro

20.000 Nächtigungen konnten im Mai 2015 laut Wien Tourismus direkt dem ESC zugerechnet werden. Der Werbewert für die Stadt war mehrere Millionen Euro hoch. 

Dass die Stadt Wien das Großevent auch kommendes Jahr stemmen kann, sagt auch Norbert Kettner, Geschäftsführer von Wien Tourismus, zu PULS 24. Wien habe die Infrastruktur, 82.000 Hotelbetten und sei bestens angebunden. "Wir müssen keinerlei Maßnahmen bei der Infrastruktur setzen", so Kettner. 

Austragungsort profitiert von Musikwettbewerb 

Die Erfahrung zeigt, dass die Austragungsstadt besonders vom Song Contest profitiert. Die Kosten für den ESC in Basel 2024 beliefen sich auf etwa 64 Millionen Euro. Der Schweizer Rundfunk (SRG) trug etwa 21 Millionen Euro, die Stadt Basel 37,3 Millionen Euro, die European Broadcasting Union (EBU) steuerte etwa 5,3 Millionen Euro bei. 

Der Stadt Basel blieb ein Plus von etwa 27 Millionen Euro, hieß es danach. Diesen Betrag könne Wien nicht überschreiten, so Kettner - aus Fairness gegenüber den Steuerzahlern.

ESC 2026 teurer 

Soweit so gut. Der ORF und die Stadt brauchen 2026 einige Millionen extra. Denn auch der ESC ist vor der Inflation nicht gefeit.

Zum Überblick: Das Projektvolumen für den ESC 2015 in Wien bezifferte man im Vorfeld mit rund 25 Millionen Euro. Der ORF setzte 2015 ein Budget von 15 Millionen Euro an. Laut "Standard" kalkulierte der damalige ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz dann noch höhere Werbeeinnahmen und Personalkosten ein - einige Jobs wurden nicht nachbesetzt - und kam dann auf Kosten von 11,4 Millionen Euro

Die Stadt Wien steuerte etwa 17 Millionen Euro bei. Die Gesamtkosten bewegten sich als um die 30 Millionen Euro.

Für den Song Contest in Wien 2026 veranschlagt die Stadt Wien 22,6 Millionen Euro, also deutlich weniger als die Stadt Basel. Insgesamt sind laut "Krone" 45 Millionen Euro budgetiert. Bleiben also noch etwa 22,4 Millionen Euro, die sich der ORF und die EBU aufteilen. 

Video: Ludwig berechnet 22,6 Mio. Euro Budget für ESC 2026

Zusammenfassung
  • Der Song Contest kommt also ein drittes Mal in die Hauptstadt. 2015 machten Stadt, ORF und die EBU um die 30 Millionen Euro locker.
  • Heuer dürften es weit mehr sein.
  • Gleichzeitig bringt das Großevent einen enormen Werbewert und einen Boom für den Tourismus.