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Styria will Florian Asamer als "Presse"-Chefredakteur

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Die Styria Media Group will Florian Asamer als neuen "Presse"-Chefredakteur. Die Eigentümerin der Tageszeitung hat ihn laut einer Aussendung für diese Funktion nominiert. Die "Presse"-Redaktion muss allerdings erst im Rahmen einer Wahl zustimmen. Asamer hatte bereits interimistisch die Chefredaktion geleitet, nachdem Rainer Nowak nach dem Aufkommen einer Chataffäre zurückgetreten war. Die Herausgeberfunktion Nowaks übernimmt die "Die Presse" Verlagsgesellschaft.

Asamer soll die publizistische und strategische Gesamtverantwortung der Tageszeitung übernehmen. Als Stellvertreter sollen ihm Christian Ultsch, Leiter des Außenpolitikressorts, sowie die Wirtschaftsressortleiter Hanna Kordik und Gerhard Hofer zusätzlich zu ihren bisherigen Aufgaben zur Seite stehen. Auch über sie muss zunächst abgestimmt werden. Das sieht das Redaktionsstatut der "Presse" vor. Die Wahl findet am Donnerstag statt.

Asamer wurde 1971 geboren und ist seit 1999 für die "Presse" tätig. Der studierte Jurist absolvierte die "Presse"-Lehrredaktion und war zunächst Innenpolitik-Redakteur. Anschließend baute er das Kommentar- und Debattenressort auf und leitete es auch. 2006 wurde er Chef vom Dienst. Seit Juni 2011 agierte er als stv. Chefredakteur der "Presse". Der gebürtige Innsbrucker zeichnete dabei u.a. für die strategische Weiterentwicklung des Produktes wie die Einführung des Bezahlangebots "Presse"-Premium oder den Relaunch des Digitalauftritts verantwortlich.

Styria-Media-Group-Vorstandsvorsitzender Markus Mair sieht in der Nominierung von Asamer den "richtigen Schritt zur richtigen Zeit". Auch Herwig Langanger, Vorstand der Styria Media Group und als Vorsitzender der "Presse"-Geschäftsführung für die Redaktion zuständig, ist von Asamer überzeugt. Er habe als langjähriger stv. Chefredakteur seine "Integrität und Fähigkeiten als Führungskraft und Blattmacher erfolgreich unter Beweis gestellt". Der designierte Chefredakteur selbst dankte für das Vertrauen und hofft nun auf die Zustimmung der "Presse"-Redaktion. "Gemeinsam mit dieser Redaktion werden mein Stellvertreter-Team und ich den Qualitätsjournalismus, für den die 'Presse' steht, ausbauen und mit neuen digitalen Erzählformen erlebbar machen", versprach er.

Die Suche nach einer neuen Person an der Spitze der "Presse"-Redaktion wurde notwendig, weil der frühere "Presse"-Chefredakteur, -Herausgeber und -Geschäftsführer Rainer Nowak im November des Vorjahres zurücktrat. Hintergrund des Rücktritts ist ein Bericht der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA), der auch den ehemaligen ORF-TV-News-Chefredakteur Matthias Schrom zurücktreten ließ. In dem Bericht sind Chats von Nowak mit dem damaligen Generalsekretär im Finanzministerium Thomas Schmid über eine mögliche Position in der ORF-Chefetage enthalten. Nowak hegte Ambitionen, an die Spitze des ORF zu gelangen, und erhoffte sich dafür offenbar Unterstützung von Schmid. Darüber hinaus gab Nowak Schmid Wordingtipps für die Kommunikation mit seiner Redaktion. Nach Bekanntwerden der Chats entschuldigte sich Nowak bei den Leserinnen und Lesern der "Presse" für die "Tonalität und unangemessene Nähe" der Chatverläufe. Er betonte, dass kein Interventionsversuch in der Berichterstattung Niederschlag gefunden habe und die Vorwürfe ihn und nicht die Redaktion beträfen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die "Presse"-Redaktion muss allerdings erst im Rahmen einer Wahl zustimmen.
  • Asamer wurde 1971 geboren und ist seit 1999 für die "Presse" tätig.
  • Die Suche nach einer neuen Person an der Spitze der "Presse"-Redaktion wurde notwendig, weil der frühere "Presse"-Chefredakteur, -Herausgeber und -Geschäftsführer Rainer Nowak im November des Vorjahres zurücktrat.
  • Darüber hinaus gab Nowak Schmid Wordingtipps für die Kommunikation mit seiner Redaktion.

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