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Song-Contest-"Spaceman" Sam Ryder spielte in Wien

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Beim diesjährigen Eurovision Song Contest hat sich Sam Ryder nur von den ukrainischen Startern geschlagen geben müssen. Mit seinem Beitrag "Spaceman" konnte der Engländer dafür nicht nur in seiner Heimat einen Hit landen. Am 18. November erscheint sein Debütalbum "There's Nothing But Space, Man!", am Freitagabend sang der 33-Jährige in Wien. Als Jugendlicher habe er Stadionbands auf YouTube studiert. "Man lernt von den Besten", sagte Ryder im APA-Interview.

"Ich habe mich richtig im Gedanken verloren, dass ich das eines Tages auf einer Bühne auch so machen werde", erzählte der Mann mit der langen Mähne, der beeindruckenden Stimme und ansteckenden Frohnatur vor dem Konzert. "Mein 14-jähriges Ich würde jetzt sagen, ich habe es geschafft. Aber ich weiß, dass man sich nicht ausruhen darf."

Im sehr intimen Rahmen im Club Flex, begleitet von einem Gitarristen und Musik aus der Konserve, eröffnete er mit "Tiny Riot" und "Whirlwind", beide ein Hybrid aus Queen und Elton John, sein knapp einstündiges Programm. Mit "Somebody" folgte ausgelassener Happy-Pop, der Publikumsanimation wurde nur zu gerne Folge geleistet. Die Stimme war die Show, egal ob bei Achtziger-Dance- oder bombastisch-getrageneren Nummern. Nach einem allzu gehetzten Cover-Medley packte Ryder seine zwei stärksten Tracks aus - "Put A Light On Me" und eben "Spaceman".

Die Zeit nach dem Song Contest war ein höllischer Ritt, bejahte Ryder beim Backstage-Gespräch. "Es fühlt sich an, als wäre der Bewerb erst gestern gewesen, aber auch wie vor langer Zeit", schmunzelte er. Das Eurovision-Wettsingen habe "definitiv" seine Karriere vorangetrieben. "Der Song Contest hat die Rakete gezündet." Ob er in Liverpool 2023 dabei sein wird? "Ich hoffe, dass ich Tickets bekomme", antwortete der Brite mit Hippie-Ausstrahlung.

Über die Songs auf "There's Nothing But Space, Man!" berichtete Ryder: "Wir haben uns auf die Themen Hoffnung und Glauben konzentriert. Und wie man Hoffnung und Glauben bewahrt. Ich habe auf diesem Gebiet ja genug Erfahrung. Ich ging mit 14 auf eine musikalische Reise und verfolgte einen Traum. Ich wirkte in verschiedensten Bands mit, immer mit dem Traum, dass ich einmal dort hinkomme, wo ich jetzt angelangt bin. Ich teile meine eigene Musik mit Menschen, die Karten für meine Konzerte kaufen. Das allein ist unglaublich." Rückschläge habe es einige gegeben. "Aber trotzdem nicht aufzugeben - das ist Hoffnung und Glaube."

Es sei keine Belastung gewesen, nach dem Durchbruch über Nacht ein Album abzuliefern: "Ich habe über das vergangenen Jahr vielleicht 100 Songs geschrieben. Ich habe Songs regelrecht gesammelt. Als die Anregung kam, ein Album aufzunehmen, habe ich auf meine Harddrive gezeigt und gesagt: Das könnte eines sein."

Was seine stilistische Ausrichtung betreffe, sei "nichts unerlaubt", betonte das Energiebündel. "Ich will das machen, was mir gerade schmeckt. Wir essen nicht jeden Abend Pasta. Ok, ich könnte das schon", lachte der Künstler. "Aber wir alle lieben doch Abwechslung, probieren gerne was aus. Ich möchte mich nicht mit diesem stammesbezogenen Zugang Musik nähern - nach dem Motto: Ich mag Heavy Metal, alles andere ist nicht erlaubt."

Apropos: Es war gestern nicht der erste Auftritt von Sam Ryder in Wien, sein Debüt in der Bundeshauptstadt gab er einst mit einer Heavy-Metal-Band. "Ja, ich habe Heavy Metal gespielt und liebe Heavy Metal, aber ich mache mittlerweile Musik, die weit weg davon ist - und trotzdem nehmen mich Leute aus der Rockwelt wie Queen und Foo Fighters mit offenen Armen auf. Das bedeutet mir sehr viel."

(S E R V I C E - https://www.warnermusic.de/sam-ryder)

ribbon Zusammenfassung
  • Beim diesjährigen Eurovision Song Contest hat sich Sam Ryder nur von den ukrainischen Startern geschlagen geben müssen.
  • Mit seinem Beitrag "Spaceman" konnte der Engländer dafür nicht nur in seiner Heimat einen Hit landen.
  • "Man lernt von den Besten", sagte Ryder im APA-Interview.
  • Nach einem allzu gehetzten Cover-Medley packte Ryder seine zwei stärksten Tracks aus - "Put A Light On Me" und eben "Spaceman".
  • Und wie man Hoffnung und Glauben bewahrt.