APA/APA/dpa/Christian Charisius

Rockmusikerin Suzi Quatro war "die Allererste" und wird 75

28. Mai 2025 · Lesedauer 4 min

Als kleines Mädchen sah Suzi Quatro in den 1950er-Jahren, wie Elvis Presley den Rock 'n' Roll ins Fernsehen brachte. "Da habe ich mir gedacht: "Das werde ich auch mal machen"", sagte Quatro, die am Dienstag (3. Juni) 75 Jahre alt wird, einmal in einem Interview. "Darüber, dass ich ein Mädchen war, habe ich gar nicht nachgedacht. Das ist mir gar nicht in den Kopf gekommen."

Fast ein Dreivierteljahrhundert später hat Quatro ihr Vorhaben in die Tat umgesetzt - und so viel mehr. "Ich war die Allererste. Nicht nur eine der Ersten. Vor mir gab es keine weiblichen Rockstars, die Bass gespielt und eine Band voller Männer angeführt haben. Das war vor mir gänzlich unbekannt. Und ich bin sehr stolz darauf", sagte Quatro einmal der Deutschen Presse-Agentur.

"Ich bin zu 100 Prozent Rock 'n' Roll, auch wenn ich meine softeren Momente habe", betonte Quatro 2023 in einem Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. "Ich verändere mich für niemanden, das war und ist mein Lebensmantra. Ich wollte nie den Vorstellungen von irgendjemandem entsprechen, sondern ich selbst sein. That's it! Wenn dir das nicht passt, schade."

Mit Songs wie "Can the Can" und "Stumblin' Inn" wurde Quatro zum Weltstar und verkaufte mehr als 50 Millionen Alben. Zuletzt brachte die Sängerin 2023 das Album "Face to Face" heraus, eine Zusammenarbeit mit der schottischen Musikerin KT Tunstall.

"Ego-Zimmer" um "normal" zu bleiben

Um bei all dem Erfolg "normal" zu bleiben, habe sie ein "Ego-Zimmer" in ihrem Haus, verriet Quatro einst - voller Auszeichnungen, Poster und Bühnengewänder. "Wenn ich in der Stimmung bin, gehe ich da rein und genieße es. Und dann gehe ich wieder raus und mache die Tür zu. So existiere ich in diesem Business."

Geboren wurde Susan Kay Quatro 1950 in Detroit im US-Bundesstaat Michigan als Tochter italienisch-ungarischer Einwanderer. Schon als junges Mädchen gründete sie eine Band - The Pleasure Seekers - und später arbeitete sie dann auch als Schauspielerin und startete eine Solo-Musik-Karriere, immer unterstützt von ihrem Vater.

"Als ich 15 war und das Ganze schon ein paar Jahre gemacht hatte, sagte mein Vater mir, dass egal, ob ich vor 10 Menschen auftrete oder vor 10.000, ich immer daran denken muss, dass jeder Mensch Geld dafür bezahlt hat, mich zu sehen. Wenn ich also nicht mein Bestes geben würde, dann gehöre ich nicht auf die Bühne. Diese Lektion habe ich meine gesamte Karriere lang befolgt."

Vor 50 Jahren erstmals an der Spitze

Vor genau 50 Jahren stand Quatro mit dem Song "Can the Can" zum ersten Mal an der Spitze der Hitparade. Der gewiefte britische Produzent Mickey Most hatte die Amerikanerin entdeckt. "Nachdem er mich mit meiner Band in meiner Heimatstadt Detroit live erlebt hatte, sagte er zu mir, ich sei anders, einzigartig", so Quatro zur APA.

Ihrem ikonischen Lederlook stand Most zunächst skeptisch gegenüber. "Er meinte, Leder sei altmodisch. Ich sagte: nicht für mich", lachte die Musikerin. "Most schlug dann einen ledernen Overall vor. Eine großartige Idee, weil ich mich damit auf der Bühne gut bewegen kann."

Erfolg in Europa größer als in den USA

Den größten Erfolg fand Quatro außerhalb ihres Heimatlandes, vor allem in Europa. Inzwischen lebt sie auch in Europa, vor allem in Großbritannien und Deutschland und ist seit 1993 in zweiter Ehe mit dem deutschen Konzert-Promoter Rainer Haas verheiratet. Aus einer ersten Ehe mit dem US-Gitarristen Len Tuckey hat Quatro zwei Kinder.

Aufhören? Dazu hat Quatro eine eindeutige Meinung: "Ich werde in den Ruhestand gehen, wenn ich auf die Bühne gehe, mit dem Hintern wackle - und es dann komplett ruhig bleibt."

( S E R V I C E - http://www.suziquatro.com)

Zusammenfassung
  • Suzi Quatro, die am 3. Juni 75 Jahre alt wird, gilt als erste Frau, die als Bassistin eine Rockband mit männlichen Mitgliedern anführte und wurde mit über 50 Millionen verkauften Alben weltweit zum Star.
  • Vor genau 50 Jahren landete sie mit "Can the Can" ihren ersten Nummer-1-Hit, und 2023 veröffentlichte sie gemeinsam mit KT Tunstall das Album "Face to Face".
  • Quatro betont, dass sie sich stets treu geblieben ist, findet ihren größten Erfolg in Europa und kündigt an, erst dann in Ruhestand zu gehen, wenn das Publikum nicht mehr auf ihre Auftritte reagiert.