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Regisseur Hanspeter Horner gestorben

02. Mai 2025 · Lesedauer 2 min

Der seit langem in Österreich lebende Schweizer Regisseur Hanspeter Horner, bekannt u.a. durch seine langjährige Regietätigkeit mit Justus Neumann und zuletzt vor allem als Dozent an der Kunstuniversität Graz und als Regisseur für das Steudltenn Festival im Tiroler Zillertal tätig, ist am Freitag an einer Krebserkrankung im Wiener AKH gestorben. Das gab seine Familie der APA bekannt. Horner wurde 68 Jahre alt.

Hanspeter Horner wurde am 10. November 1956 in Zürich geboren. Nach seinem Lehrabschluss als Offsetkopist an der Kunstgewerbeschule Zürich absolvierte er von 1978 bis 1980 eine Clown- und Schauspielausbildung bei Jacques Le Coq in Paris. Seit 1988 war er als freischaffender Regisseur tätig. Nach einer ersten Zeit in der Freien Szene in Zürich arbeitete er schon bald in Österreich - am Theater Phönix Linz, am Wald4tler Hoftheater, am Landestheater Vorarlberg, dem Walk Tanztheater Feldkirch, dem Mezzanin Theater Graz oder am Theater in der Josefstadt, wo er 2003/4 Hans Gratzer in dessen Kurzzeit-Intendanz auch als Co-Regisseur zur Seite stand.

Horner, der seit 1996 einen Lehrauftrag an der Kunstuniversität in Graz hatte und auch am Theater am Neumarkt und für das Zürcher Theaterspektakel, am Stadttheater Bruneck in Südtirol oder in Liechtenstein inszenierte, war dem freien Theaterschaffen stark verbunden. Zum Ausdruck kam das etwa in seiner langjährigen künstlerischen Partnerschaft mit dem nach Tasmanien ausgewanderten Schauspieler Justus Neumann. Die im Winter auf Bruny Island erarbeiteten Produktionen wurden anschließend häufig auch in Wien gezeigt - so etwa "Don Quixote" (1998), "Die Bibel" (1999), "Gilgamesch" (2005) oder "Das Nibelungen Lied" (2010). Mit ihrer "Alzheimer Symphonie" räumten Justus Neumann und Hanspeter Horner 2015 im australischen Hobart bei den damals erstmals vergebenen Tasmanischen Theaterpreisen gleich sechs Preise ab.

In den vergangenen Jahren inszenierte Horner, der mit seiner Familie zuletzt in Korneuburg bei Wien lebte, immer wieder für das Wald4tler Hoftheater und für das Steudltenn-Festival im Tiroler Uderns, wo er für das Kinder- und Jugendtheaterprojekt U21 Produktionen realisierte. Im Zillertal hatte erst am 23. April sein Stück "KI - Ein Märchen", eine Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz aus der Sicht von Kindern und Jugendlichen, Uraufführung. Seine Frau Yukie Koji übernahm die Choreografie, Festival-Leiter Hakon Hirzenberger die Co-Regie. Es blieb seine letzte Arbeit.

Zusammenfassung
  • Der Schweizer Regisseur Hanspeter Horner, bekannt für seine Arbeit mit Justus Neumann und als Dozent an der Kunstuniversität Graz, ist im Alter von 68 Jahren an Krebs gestorben.
  • Horner inszenierte zuletzt das Stück 'KI - Ein Märchen', das am 23. April im Tiroler Zillertal uraufgeführt wurde, und lebte mit seiner Familie in Korneuburg.
  • Für die 'Alzheimer Symphonie' erhielten Horner und Neumann 2015 sechs Tasmanische Theaterpreise, was seine internationale Anerkennung unterstreicht.