APA/APA/Mumok/Niko Havranek

Neuer Kern in altem Gewand: Mumok-Sanierung vor Abschluss

"Man wird überhaupt nichts sehen", zeigt sich Oliver Kern als Technikchef des Mumok pragmatisch bezüglich der ab 6. Juni anstehenden, schrittweisen Wiedereröffnung des Hauses nach mehrmonatiger Generalsanierung. Ziel war schließlich nicht, die ästhetische Aufwertung des Baus im Wiener Museumsquartier, sondern dessen technische Ertüchtigung nach 23 Jahren Dauerbetrieb. Und die scheint gelungen, halten doch Zeit- und Kostenplan, der sich auf rund 6 Mio. beläuft.

"Wir sind sehr stolz darauf, dass wir in viereinhalb Monaten das gesamte Mumok generalsaniert haben", unterstrich Generaldirektorin Karola Kraus am Dienstag vor Medien. Das Haus ist seit Jänner geschlossen und soll zwischen 6. Juni und Ende November nun peu á peu wieder öffnen. Dabei seien die Herausforderungen durchaus groß gewesen. "Das Haus war von Beginn an undicht", bedauerte Kraus. Das habe nicht nur Wassereinbrüche im Keller, sondern auch durch das Glasdach bedeutet. Dies wurde nun mit Thermoglas in anderer Neigung erneuert und soll künftig Regengüssen Stand halten.

Weitere Sanierungsfelder betrafen den Brandschutz oder die Lüftung. So rücke man künftig vom Dogma ab, dass Kunstwerke generell bei 50 Grad Luftfeuchtigkeit und 21 Grad Celsius gelagert respektive gezeigt werden müssten, sondern könne angepasst agieren. Jede der neun Ebenen des Mumok ist dann klimatechnisch in gewissem Sinne separat bespielbar.

Auf eine fixe Zahl bezüglich der Kosten für die Klimaertüchtigung oder die geplanten Einsparungen wollte sich Kern indes nicht festlegen. Es sei zu komplex, die Gesamtsumme der rund 6 Mio. Euro nach diesen Kriterien aufzudröseln. Nur so viel: "Die Investition rechnet sich in unter fünf Jahren."

Und schließlich wurden auch die Sanitäranlagen saniert, 5.000 Quadratmeter Boden abgeschliffen und die Wände neugestaltet. "Das ist wie beim Auto: Irgendwann hat man genug gewartet, dann wird es Zeit für einen Austausch", so Kern.

Parallel mit der Sanierung hat man das Vermittlungsprojekt "Cultural Collisions" mit der Technischen Universität (TU) Wien und zahlreichen weiteren Institutionen gemeinsam umgesetzt. Dabei haben sich Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 14 Jahren mit den Themen Klimawandel und Energie beschäftigt und ihre Erkenntnisse in Kunstwerke transponiert. Präsentiert werden diese nun bis Samstag im Mumok.

(S E R V I C E - www.mumok.at)

ribbon Zusammenfassung
  • Das Mumok in Wien öffnet nach einer Generalsanierung, die sich auf technische Verbesserungen konzentrierte, ab dem 6. Juni schrittweise wieder seine Türen.
  • Die Sanierung, die rund 6 Millionen Euro kostete, beinhaltete unter anderem die Erneuerung des undichten Glasdachs und die Verbesserung des Brandschutzes sowie der Lüftungssysteme.
  • Parallel zur Sanierung wurde das Projekt 'Cultural Collisions' umgesetzt, bei dem Schüler sich künstlerisch mit Klimawandel und Energie auseinandersetzten.