Nach Eklat: Bob-Vylan-Auftritte in Deutschland abgesagt
Der Sänger des britischen Hip-Hop-Punk-Duos hatte beim Glastonbury-Festival Ende Juni in England mit dem Slogan "Death, death to the IDF" (Tod den israelischen Streitkräften) zu Sprechchören des Publikums aufgerufen. Sowohl der als antisemitisch eingestufte Auftritt selbst als auch der Umgang der öffentlich-rechtlichen Senders BBC mit der Übertragung wurden in der Folge massiv kritisiert.
Der deutsche Veranstalter bestätigte, "dass Bob Vylan bereits kurz nach Bekanntwerden ihrer Aussagen beim Glastonbury nicht mehr Teil der von uns veranstalteten Konzerte von Gogol Bordello waren". Weiter teilte FKP Scorpio mit: "Wir selbst unterstützen selbstverständlich keine Aussagen im Kontext öffentlicher Darbietungen, die nicht von der Kunst- und Meinungsfreiheit gedeckt sind. Klare Aufrufe zur Gewalt sind für uns daher nicht akzeptabel."
In Großbritannien hatte sich die BBC entschuldigt, die Live-Übertragung nicht abgebrochen zu haben. Zudem ermittelt die britische Polizei gegen das Duo. Bob Vylan tritt in Großbritannien weiter auf, etwa am Mittwochabend in einem Londoner Club. Auf Videos ist zu sehen, wie beide eine palästinensische Fahne hochhalten und kritisieren, dass es nicht um sie gehe, sondern um das Leid der Palästinenser im Gaza-Krieg.
Zusammenfassung
- Nach einem Eklat beim Glastonbury-Festival, bei dem der Sänger von Bob Vylan das Publikum mit dem Slogan "Death, death to the IDF" zu Sprechchören aufrief, wurden alle geplanten Deutschland-Auftritte der Band als Vorband von Gogol Bordello abgesagt.
- Der Konzertveranstalter FKP Scorpio bestätigte die Absage für Auftritte in Städten wie Hamburg, Stuttgart und Köln und betonte, dass Aufrufe zur Gewalt nicht akzeptabel seien.
- In Großbritannien laufen polizeiliche Ermittlungen gegen das Duo, während die BBC sich für die nicht abgebrochene Live-Übertragung entschuldigte und Bob Vylan weiterhin in London auftritt.