Musiker Leslie Mandoki wünscht sich mehr Mut zur Debatte
Mandoki, der etwa mit Lionel Richie und Phil Collins zusammenarbeitete, nimmt angesichts zunehmender Geringschätzung von Freiheit auch akademische und urbane Eliten in die Pflicht: "Wir – die urbane, kosmopolitische, akademische, liberale Elite – haben uns zu oft in Echokammern als Komfortzone eingerichtet und uns zu wenig mit den tatsächlichen Lebensrealitäten der Mehrheit beschäftigt", wird der Künstler zitiert. "So entsteht eine Repräsentationslücke, in die Ängste strömen und diese Stimmen wollten wir in unserer Filterblase nicht wahrnehmen."
Politik solle sich um "echte Sorgen kümmern, nicht um Schlagzeilen, zum Beispiel um Integration", fordert Mandoki, der am Starnberger See in Bayern lebt. Als er vor Jahrzehnten aus Ungarn nach Deutschland gekommen sei und einen Asylantrag gestellt habe, habe er zwei Wochen später auf Lohnsteuerkarte am Schwäbischen Landestheater am Schlagzeug gesessen. "Da gab es keine Willkommenskultur oder gar Angebote, dafür aber klare Regeln und Chancen", betonte Mandoki. "Das schafft Zusammenhalt."
Zusammenfassung
- Der 72-jährige Musiker Leslie Mandoki fordert mehr Mut zur Debatte, Empathie und Verantwortung, da "Freiheit nicht von allein kommt" und täglich gepflegt werden müsse.
- Mandoki kritisiert die urbane, kosmopolitische, akademische Elite dafür, sich in Echokammern einzurichten und die Lebensrealitäten der Mehrheit zu vernachlässigen, wodurch eine Repräsentationslücke entsteht.
- Anhand seiner eigenen Erfahrung als Asylbewerber in Deutschland betont Mandoki, dass klare Regeln und Chancen – und nicht eine Willkommenskultur – den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern.
