Mix-Projekt: Eldovar verlassen "die Alltagspfade"

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Zwei Bands, sechs Musiker, eine Platte: Die in Berlin ansässigen Rockbands Elder und Kadavar haben ihre unfreiwilligen Auszeiten in der Coronapandemie genützt, um gemeinsam ins Studio zu gehen. Herausgekommen ist das Projekt Eldovar mit dem Album "A Story Of Darkness html5-dom-document-internal-entity1-amp-end Light", das diesen Freitag erscheint. "Eigentlich wollten wir nur zusammen abhängen und jammen", so Kadavar-Schlagzeuger Christoph "Tiger" Bartelt. "Aber es ist so gut gelaufen, dass mehr daraus wurde."

Viel mehr. Als lockere Fingerübung unter befreundeten Musikern kann man die sieben Stücke nämlich nicht gerade bezeichnen. Da wäre der mächtige Opener "From Deep Within", der über neuneinhalb Minuten hinweg die musikalischen Welten der beiden Gruppen zusammenführt: die durchschlagende Kraft des deutschen Stoner-Trios Kadavar einerseits und die lyrisch-psychedelische Welt von Elder um Sänger und Kreativkopf Nick DiSalvo andererseits. Es bleibt aber nicht dabei, sondern gibt auch einige überraschende Momente.

"Wir wussten am Anfang gar nicht so genau, was herauskommen könnte oder wie wir es am besten angehen", beschreibt Bartelt im APA-Interview den Zugang. "Also haben wir uns mal hingesetzt und an unseren Instrumenten probiert, um zu sehen, was funktioniert. Im Laufe des Projekts gab es auch verschiedene Situationen, bei denen nicht alle sechs Leute im Studio waren." DiSalvo sieht wiederum drei Phasen, vom initialen Jam über das Entstehen des ersten Songs bis zum weiteren Songwriting. "Das waren auch sehr unterschiedliche Arbeitsweisen."

Folglich tanzt auch der lange, von einer Akustikgitarre dominierte Einstiegspart des eingängigen "In The Way", das gar an Classic Rock erinnert, nicht aus der Reihe, sondern ist Teil einer ziemlich bunten Angelegenheit, die sich mit Fortdauer immer tiefer in progressive Fahrwasser vorwagt. "Da passiert eigentlich ganz schön viel und haben wir Schicht um Schicht aufgetürmt", schmunzelt DiSalvo. Für ihn war spannend zu sehen, wie anders die Kadavar-Kollegen beispielsweise mit Gesangsmelodien und fröhlichen Passagen umgehen.

Die Reise als Eldovar war letztlich gleichermaßen von einem ergebnisoffenem Zugang wie von bestimmten Vorstellungen geprägt. "Wir haben schon bei den Jams festgestellt, dass wir auf einer ähnlichen Wellenlänge sind", sinniert der gebürtige US-Amerikaner DiSalvo. "Es waren nur wenige Sachen dabei, die in heavy, black-sabbath-artige Montagen ausgeartet sind. Schon da hat sich wohl diese ruhigere, psychedelische Ausrichtung als Grundstimmung der Platte herauskristallisiert. Und natürlich haben wir dann einen Plan geschmiedet, wie man diesen Jams noch konkrete Songs hinzufügen könnte, um ein Gesamtwerk daraus zu machen."

Das trifft besonders auf die zweite Albumhälfte zu, auf der vier Songs zu einem großen Ganzen verschmelzen und instrumentale Passagen sowie träumerische Sequenzen mit dem intensiven "Blood Moon Night" Hand in Hand gehen. "Als wir dieses Stück hatten, waren wir schon so tief im Prozess drin, dass wir aus dem Vollen schöpfen konnten und erkannt haben, wohin es uns zieht", so Bartelt.

Im Zusammenspiel mit den Kollegen einer anderen Band - einzig Elder-Bassist Bassist Jack Donovan konnte nicht aus den USA anreisen - habe man jedenfalls "die Alltagspfade" verlassen können, beschreibt der Schlagzeuger den Reiz des Projekts. "Vor allem hatten wir in Kadavar zu der Zeit keine große, eigene kreative Flamme. Also konnten wir das mit diesem Vorhaben auffangen und etwas Neues entstehen lassen. Man sieht sich selbst auch in einem anderen Licht." Und so ist eine "Story Of Darkness & Light" entstanden.

(Das Gespräch führte Christoph Griessner/APA)

(S E R V I C E - www.kadavar.com/; https://beholdtheelder.com/)

ribbon Zusammenfassung
  • Herausgekommen ist das Projekt Eldovar mit dem Album "A Story Of Darkness html5-dom-document-internal-entity1-amp-end Light", das diesen Freitag erscheint.
  • "Eigentlich wollten wir nur zusammen abhängen und jammen", so Kadavar-Schlagzeuger Christoph "Tiger" Bartelt.
  • "Als wir dieses Stück hatten, waren wir schon so tief im Prozess drin, dass wir aus dem Vollen schöpfen konnten und erkannt haben, wohin es uns zieht", so Bartelt.

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